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Was müssen gute Ärztinnen und Ärzte heute können?
von
Sandra Michme
Neue Professur soll Qualität und Innovation der Lehre und Ausbildung im Medizinstudium auf nächstes Level heben
Zum 1. November 2025 hat Prof. Dr. med. Franziska Bäßler den neu eingerichteten Lehrstuhl für Medizindidaktik, Lehrentwicklung und Ausbildungsforschung an der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg übernommen. Zuvor war die Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universitätsmedizin Heidelberg tätig, wo sie unter anderem eine Arbeitsgruppe zur Lehr- und Ausbildungsforschung leitete. In Magdeburg wird sie erforschen, wie Lehre und Ausbildung im Medizinstudium so gestaltet werden können, dass angehende Ärztinnen und Ärzte optimal auf die Anforderungen einer modernen, digitalen und patientenzentrierten Medizin vorbereitet sind.
„Der Arztberuf verlangt heute weit mehr als medizinisches Fachwissen“, betont Prof. Bäßler. „Ärztinnen und Ärzte müssen empathisch kommunizieren, im Team zusammenarbeiten und ethische Grundsätze in ihren Alltag integrieren. Auch psychische Belastbarkeit und Selbstreflexion gehören zu den Schlüsselkompetenzen unseres Berufs. All diese Fähigkeiten verbessern nicht nur die Behandlungsqualität, sondern auch die Patientenzufriedenheit.“
Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf der Weiterentwicklung praxisnaher Lehr- und Prüfungsformate, etwa durch Simulationstrainings, Schauspielpatientenprogrammen und 360-Grad-Evaluationen. Dabei kombiniert sie klassische didaktische Methoden mit digitalen Werkzeugen, Gamification-Ansätzen, Tandem-Lehre sowie E-Learning-Formaten, um Lehre interaktiver und nachhaltiger zu gestalten. Am Universitätsklinikum Heidelberg koordinierte Prof. Bäßler unter anderem den Wahlfachtrack Digitale Medizin, in dem Studierende lernen, wie digitale Technologien sinnvoll in Diagnostik, Therapie und Kommunikation eingesetzt werden können. „Digitale Medien können das Lernen anschaulicher und interaktiver machen. Sie sind aber kein Ersatz für gute Lehre“, erklärt Bäßler. „Mir geht es darum, digitale und klassische Lehrmethoden klug zu verbinden, damit Studierende das Gelernte wirklich verstehen und im klinischen Alltag sicher anwenden können.“
Ihre Forschungsgebiete umfassen die ärztliche Kommunikation, Versorgungsforschung, Medical Education und die Weiterentwicklung der ärztlichen Aus- und Weiterbildung. Dazu gehören Themen wie Kommunikationsbarrieren in der Krebsprävention, Curriculum Mapping, Mixed-Methods-Forschung und die Integration digitaler Medizin in die Lehre.
Mit der anstehenden Reform der ärztlichen Approbationsordnung wird das Medizinstudium in Deutschland künftig stärker kompetenzorientiert ausgerichtet. Studierende sollen medizinisches Wissen früh praktisch anwenden und die Anforderungen des Berufsalltags besser kennenlernen. „Das Medizinstudium wird sich damit grundlegend verändern. Das ist eine große Herausforderung, bietet den Studierenden aber zugleich die Chance auf eine noch praxisnähere und zukunftsorientierte Ausbildung“, sagt Prof. Dr. rer. nat. Daniela Dieterich, Dekanin der Medizinischen Fakultät. „Mit Professorin Bäßler gewinnen wir eine ausgewiesene Expertin, die das Know-how, die Erfahrung und die wissenschaftliche Perspektive mitbringt, um diesen Wandel erfolgreich an unserem Standort mitzugestalten, zum Nutzen unserer Studierenden und der späteren Patientinnen und Patienten.“
Der neue Lehrstuhl übernimmt zentrale Aufgaben bei der Weiterentwicklung des Magdeburger Curriculums, darunter die Integration moderner Prüfungs- und Evaluationsverfahren, die Förderung kommunikativer Kompetenzen sowie den Ausbau der hochschuldidaktischen Qualifizierung von Lehrenden (Faculty Development). Ein weiterer Fokus liegt auf der ärztlichen Leitung des Skillslabs, in dem Studierende praktische Fertigkeiten trainieren und auf der Integration digitaler Lernangebote in die Ausbildung.
Zur Person
Prof. Dr. med. Franziska Bäßler, Jahrgang 1983, studierte Medizin in Freiburg, Spanien und den USA. Ihre Facharztweiterbildung in Psychiatrie und Psychotherapie absolvierte sie am LVR-Klinikum Düsseldorf. Sie ist ausgebildete Supervisorin und besitzt den Master of Medical Education (MME) der Universität Bern. Seit 2015 arbeitete sie an der Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik und später in der Klinik für Allgemeine Psychiatrie am Universitätsklinikum Heidelberg, wo sie eine Arbeitsgruppe zur Lehr- und Ausbildungsforschung mit Schwerpunkt ärztliche Kommunikation leitete. Seit 2021 ist sie Kollegiatin und seit 2024 Sprecherin der Heidelberger Akademie der Wissenschaften im WIN-Programm, seit 2009 Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (DGPPN) sowie seit 2010 der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). International engagiert sie sich seit 2013 in der World Psychiatric Association, Sektion Medical Education. 2024 wurde sie als Professorin für Medical and Health Education an die Medical School Hamburg berufen.
Für ihre wissenschaftlichen Arbeiten wurde sie mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Fellowship Award der Japanischen Gesellschaft für Neurologie und Psychiatrie sowie dem Early Career Psychiatrists’ Fellowship Award of the Ain Shams International Congress on Psychiatry in Kairo, Ägypten.
Hintergrund:
Um in Sachsen-Anhalt eine Professur an einer Universität zu erlangen, muss gemäß §36 des Hochschulgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt (HSG LSA) ein Berufungsverfahren durchgeführt werden. Geeignete Personen durchlaufen dabei ein umfangreiches Verfahren. Eine mit mehreren Fachleuten besetzte Berufungskommission begutachtet die Leistungen der Kandidatinnen und Kandidaten in Forschung, Lehre und bei klinisch relevanten Professuren auch in der Krankenversorgung.
Zum 1. November 2025 hat Prof. Dr. med. Franziska Bäßler den neu eingerichteten Lehrstuhl für Medizindidaktik, Lehrentwicklung und Ausbildungsforschung an der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg übernommen. Zuvor war die Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universitätsmedizin Heidelberg tätig, wo sie unter anderem eine Arbeitsgruppe zur Lehr- und Ausbildungsforschung leitete. In Magdeburg wird sie erforschen, wie Lehre und Ausbildung im Medizinstudium so gestaltet werden können, dass angehende Ärztinnen und Ärzte optimal auf die Anforderungen einer modernen, digitalen und patientenzentrierten Medizin vorbereitet sind.
„Der Arztberuf verlangt heute weit mehr als medizinisches Fachwissen“, betont Prof. Bäßler. „Ärztinnen und Ärzte müssen empathisch kommunizieren, im Team zusammenarbeiten und ethische Grundsätze in ihren Alltag integrieren. Auch psychische Belastbarkeit und Selbstreflexion gehören zu den Schlüsselkompetenzen unseres Berufs. All diese Fähigkeiten verbessern nicht nur die Behandlungsqualität, sondern auch die Patientenzufriedenheit.“
Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf der Weiterentwicklung praxisnaher Lehr- und Prüfungsformate, etwa durch Simulationstrainings, Schauspielpatientenprogrammen und 360-Grad-Evaluationen. Dabei kombiniert sie klassische didaktische Methoden mit digitalen Werkzeugen, Gamification-Ansätzen, Tandem-Lehre sowie E-Learning-Formaten, um Lehre interaktiver und nachhaltiger zu gestalten. Am Universitätsklinikum Heidelberg koordinierte Prof. Bäßler unter anderem den Wahlfachtrack Digitale Medizin, in dem Studierende lernen, wie digitale Technologien sinnvoll in Diagnostik, Therapie und Kommunikation eingesetzt werden können. „Digitale Medien können das Lernen anschaulicher und interaktiver machen. Sie sind aber kein Ersatz für gute Lehre“, erklärt Bäßler. „Mir geht es darum, digitale und klassische Lehrmethoden klug zu verbinden, damit Studierende das Gelernte wirklich verstehen und im klinischen Alltag sicher anwenden können.“
Ihre Forschungsgebiete umfassen die ärztliche Kommunikation, Versorgungsforschung, Medical Education und die Weiterentwicklung der ärztlichen Aus- und Weiterbildung. Dazu gehören Themen wie Kommunikationsbarrieren in der Krebsprävention, Curriculum Mapping, Mixed-Methods-Forschung und die Integration digitaler Medizin in die Lehre.
Mit der anstehenden Reform der ärztlichen Approbationsordnung wird das Medizinstudium in Deutschland künftig stärker kompetenzorientiert ausgerichtet. Studierende sollen medizinisches Wissen früh praktisch anwenden und die Anforderungen des Berufsalltags besser kennenlernen. „Das Medizinstudium wird sich damit grundlegend verändern. Das ist eine große Herausforderung, bietet den Studierenden aber zugleich die Chance auf eine noch praxisnähere und zukunftsorientierte Ausbildung“, sagt Prof. Dr. rer. nat. Daniela Dieterich, Dekanin der Medizinischen Fakultät. „Mit Professorin Bäßler gewinnen wir eine ausgewiesene Expertin, die das Know-how, die Erfahrung und die wissenschaftliche Perspektive mitbringt, um diesen Wandel erfolgreich an unserem Standort mitzugestalten, zum Nutzen unserer Studierenden und der späteren Patientinnen und Patienten.“
Der neue Lehrstuhl übernimmt zentrale Aufgaben bei der Weiterentwicklung des Magdeburger Curriculums, darunter die Integration moderner Prüfungs- und Evaluationsverfahren, die Förderung kommunikativer Kompetenzen sowie den Ausbau der hochschuldidaktischen Qualifizierung von Lehrenden (Faculty Development). Ein weiterer Fokus liegt auf der ärztlichen Leitung des Skillslabs, in dem Studierende praktische Fertigkeiten trainieren und auf der Integration digitaler Lernangebote in die Ausbildung.
Zur Person
Prof. Dr. med. Franziska Bäßler, Jahrgang 1983, studierte Medizin in Freiburg, Spanien und den USA. Ihre Facharztweiterbildung in Psychiatrie und Psychotherapie absolvierte sie am LVR-Klinikum Düsseldorf. Sie ist ausgebildete Supervisorin und besitzt den Master of Medical Education (MME) der Universität Bern. Seit 2015 arbeitete sie an der Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik und später in der Klinik für Allgemeine Psychiatrie am Universitätsklinikum Heidelberg, wo sie eine Arbeitsgruppe zur Lehr- und Ausbildungsforschung mit Schwerpunkt ärztliche Kommunikation leitete. Seit 2021 ist sie Kollegiatin und seit 2024 Sprecherin der Heidelberger Akademie der Wissenschaften im WIN-Programm, seit 2009 Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (DGPPN) sowie seit 2010 der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). International engagiert sie sich seit 2013 in der World Psychiatric Association, Sektion Medical Education. 2024 wurde sie als Professorin für Medical and Health Education an die Medical School Hamburg berufen.
Für ihre wissenschaftlichen Arbeiten wurde sie mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Fellowship Award der Japanischen Gesellschaft für Neurologie und Psychiatrie sowie dem Early Career Psychiatrists’ Fellowship Award of the Ain Shams International Congress on Psychiatry in Kairo, Ägypten.
Hintergrund:
Um in Sachsen-Anhalt eine Professur an einer Universität zu erlangen, muss gemäß §36 des Hochschulgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt (HSG LSA) ein Berufungsverfahren durchgeführt werden. Geeignete Personen durchlaufen dabei ein umfangreiches Verfahren. Eine mit mehreren Fachleuten besetzte Berufungskommission begutachtet die Leistungen der Kandidatinnen und Kandidaten in Forschung, Lehre und bei klinisch relevanten Professuren auch in der Krankenversorgung.
