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Warum Antidepressiva zunächst die Symptomatik verschlechtern können
Zu Beginn der Behandlung depressiver Symptome mit einem Antidepressivum, gibt es eine Periode paradoxer Wirkung: Vor dem eigentlichen Wirkungseintritt des stimmungsaufhellenden Effektes kann es zu einer Verschlechterung des Befindens der Betroffenen kommen. Dies trifft vor allem für die am häufigsten verschriebenen Antidepressiva, die selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) zu. Die Latenz bis zum Wirkungseintritt kann zwischen wenigen Wochen aber auch einigen Monaten variieren, allerdings ist bislang unbekannt, wie es zu diesem paradoxen Effekt kommt, was zu Schwierigkeiten in der Behandlung bis hin zum Risiko erhöhter Suizidraten unter SSRI Therapie führt.
In der aktuellen Ausgabe des Fachjournals Trends in Cognitive Sciences schlagen wir auf Basis neuester Forschungserkenntnisse eine Lösung dieses Paradoxes vor. SSRI erhöhen im Gehirn rasch die Wirkung des Botenstoffes Serotonin indem sie verhindern, dass dieses nach Ausschüttung wieder zurück in das den Botenstoff freisetzende Neuron aufgenommen wird. Dadurch steigt unmittelbar die Menge an verfügbarem Serotonin in weiten Teilen des Gehirns an. Dieser Anstieg wird von den freisetzenden serotonergen Neuronen registriert und führt zu einer Verringerung ihrer Aktivität, genauer ihrer Feuerraten. Dadurch wird dem erhöhten Serotoninspiegel etwas entgegengewirkt, insgesamt ist aber mehr Serotonin verfügbar, wie direkte Messungen im Gehirn von Versuchstieren belegen.
Die Neuerung besteht in der Erkenntnis, dass diese gleichen Neurone nicht nur Serotonin, sondern auch Glutamat, einen zweiten Botenstoff, freisetzen und dieses Glutamat eigenständige Effekte vermittelt. Da Glutamat nicht direkt durch SSRI erhöht wird, seine Freisetzung aber von der Aktivität der gleichen Neurone abhängt, wird dessen Spiegel zu Beginn einer Therapie mit SSRI verringert. Weil Serotonin in gut kontrollierten Tierexperimenten vor allem mit der Aufrechterhaltung von Motivation und Glutamat aus serotonergen Neuronen aber mit dem Empfinden von Freude in Verbindung gebracht wurde, kann diese Theorie eines Doppelsignals aus Glutamat und Serotonin den paradoxen Effekt gut erklären. Die Theorie ermöglicht weiterhin, neue Forschungsansätze zur Behandlung von Depressionen zu entwickeln und zu testen und kann erklären, warum andere Antidepressiva, die unmittelbar auf das Glutamatsystem einwirken, keinen solchen paradoxen Effekt zeigen.
In der aktuellen Ausgabe des Fachjournals Trends in Cognitive Sciences schlagen wir auf Basis neuester Forschungserkenntnisse eine Lösung dieses Paradoxes vor. SSRI erhöhen im Gehirn rasch die Wirkung des Botenstoffes Serotonin indem sie verhindern, dass dieses nach Ausschüttung wieder zurück in das den Botenstoff freisetzende Neuron aufgenommen wird. Dadurch steigt unmittelbar die Menge an verfügbarem Serotonin in weiten Teilen des Gehirns an. Dieser Anstieg wird von den freisetzenden serotonergen Neuronen registriert und führt zu einer Verringerung ihrer Aktivität, genauer ihrer Feuerraten. Dadurch wird dem erhöhten Serotoninspiegel etwas entgegengewirkt, insgesamt ist aber mehr Serotonin verfügbar, wie direkte Messungen im Gehirn von Versuchstieren belegen.
Die Neuerung besteht in der Erkenntnis, dass diese gleichen Neurone nicht nur Serotonin, sondern auch Glutamat, einen zweiten Botenstoff, freisetzen und dieses Glutamat eigenständige Effekte vermittelt. Da Glutamat nicht direkt durch SSRI erhöht wird, seine Freisetzung aber von der Aktivität der gleichen Neurone abhängt, wird dessen Spiegel zu Beginn einer Therapie mit SSRI verringert. Weil Serotonin in gut kontrollierten Tierexperimenten vor allem mit der Aufrechterhaltung von Motivation und Glutamat aus serotonergen Neuronen aber mit dem Empfinden von Freude in Verbindung gebracht wurde, kann diese Theorie eines Doppelsignals aus Glutamat und Serotonin den paradoxen Effekt gut erklären. Die Theorie ermöglicht weiterhin, neue Forschungsansätze zur Behandlung von Depressionen zu entwickeln und zu testen und kann erklären, warum andere Antidepressiva, die unmittelbar auf das Glutamatsystem einwirken, keinen solchen paradoxen Effekt zeigen.
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