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WING InnoEMat

Termin:
31.07.2014
Fördergeber:
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Gefördert werden risikoreiche und anwendungsorientierte industrielle Verbundprojekte, die ein arbeitsteiliges und multidisziplinäres Zusammenwirken von Unternehmen mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen erfordern. Die Vorhaben sollten dabei möglichst die gesamte Wertschöpfungskette von der Werkstoffherstellung über die Verarbeitung, Komponenten- und Systementwicklung bis zur Anwendung abdecken. Vorzugsweise sollten anwendungsübergreifende Entwicklungen verfolgt werden, um einen besseren Erfahrungsaustausch bzw. Wissenstransfer zu erreichen und Doppelentwicklungen zu vermeiden. Der Aufbau und der Funktionsnachweis anwendungsorientierter Demonstratorsysteme soll Gegenstand der Vorschläge sein. Eine möglichst hohe Beteiligung von KMU an den Verbundprojekten ist gewünscht.
Bezogen auf einen Teil des Themenspektrums dieser Ausschreibung werden im Einzelfall auch reine Forscherverbünde ohne aktive Industriebeteiligung gefördert. Es handelt sich um Arbeiten im Hinblick auf grundlegende Thematiken, die vorrangig elementare Simulationen elektrochemischer Systeme (sogenannte "ab-initio-Rechnungen") für industriell relevante Fragestellungen oder neue Lösungen für kritische Substanzen zur Einhaltung regulatorischer Rahmenbedingungen (u. a. REACH) wie beispielsweise Chrom, Nickel, Kobalt, Borsäure, Cadmium adressieren sollen.
Im Zentrum der Bekanntmachung steht die Erforschung und Erarbeitung elektrochemischer Innovationen mit Materialbezug. Dabei soll ein notwendiger elektrochemischer Aspekt der Vorschläge allein nicht hinreichend sein, sondern dieser muss in sich Neuheiten aufweisen. Dies können beispielsweise neue Materialien oder neue Verfahren oder ganz neue Ansätze/Prozesse sein. Da ein Materialwechsel innerhalb eines bekannten Verfahrens in der Regel den gesamten Prozess betrifft, wäre dies ebenfalls ein hinreichendes Kriterium für die Neuheit eines elektrochemischen Aspekts.
Sofern nicht explizit anders formuliert, betreffen die oben angegebenen Einschränkungen auch Vorschläge zu Simulationen elektrochemischer Prozesse. Auch hier sollen Unternehmen die Stoßrichtung vorgeben und ein klarer Anwendungsbezug gegeben sein.

Adressiert werden im Rahmen dieser Ausschreibung alle drei Hauptaspekte elektrochemischer Verfahren,
o Elektrolytische Synthese,
o Elektrochemische Oberflächentechnik und
o Elektrochemische Anlagen, Komponenten, Hilfsmittel, Verfahren.

Thematische Schwerpunkte der Arbeiten sollten auf folgenden Feldern und ihrer Vernetzung liegen:
I. Elektrochemische Synthese
a. Anodisch (beispielsweise selektive Halogenierung, Kreuzkupplung, C-C-Kopplung, CH-Funktionalisierung, generell Abkürzungen von konventionellen Synthesewegen und neue Reaktionsmechanismen)
b. Kathodisch (beispielsweise CO2-Einbau in Wertprodukte, Desoxygenierung mit Kopplungsprodukt Wasser, Kreuzkupplung, Innovationen im Bereich Elektrobiotechnologie oder Elektroenzymatik, Reinigung von Legierungen (im Rahmen von Recycling), Zerlegung von nachwachsenden Rohstoffen in relevante chemische Grundstoffe)
c. Wasseraufbereitung (beispielsweise hinsichtlich Salz, Nebenprodukten der elektrochemischen Synthese)
d.Insbesondere reduzierende Prozesse

II. Elektrochemische Oberflächentechnik
a. Schichtabscheidung, -aufbau, Korrosionsschutz, Elektrolyten, diese aber
i. EACH-konform (auch unter Berücksichtigung aller anderen regulatorischen Rahmenbedingungen)
ii. neuen technologischen Herausforderungen entsprechend (beispielsweise Hochtemperatur (> 400 °C), hohe Stromdichten, Abscheidung aus ionischen Flüssigkeiten oder nicht-wässrigen Elektrolyten, stromlose Abscheidung, Abscheidung aus der Gasphase, Abscheidung von Polymeren, Abscheidung von Gradientenschichten, Legierungsschichten, Abscheidung auf komplexen Geometrien, Abscheidung auf Verbundmaterialien)
b. Oberflächenstrukturierung/-aktivierung/-modifikation
i. Electrochemical Machining (beispielsweise ECM, Mikro ECM, Mikrostrukturierung)
ii. funktionelle Oberflächen (beispielsweise Nanopartikel, Poren, Elektrochromie)
iii. Strukturierung durch Abtragen
iv. Morphologie und chemische Modifikation

III. Anlagen, Komponenten, Hilfsmittel, Verfahren
a. Simulation (Industriell relevante Simulationen im anwendungsnahen Bereich ("Kontinuumswelt"), Multiskalen¬simulationen)
b. Sensoren und Analytik (die Prozesse selbst sowie aktive Oberflächen)
c. Neuartige Komponenten
i. Elektroden (strukturiert, etc.) und Elektrodenmaterialien (beispielsweise kohlenstoffbasiert, pseudo-Flüssigelektroden, strukturierte und/oder poröse Elektroden)
ii. Elektrolyte (beispielsweise Festkörperelektrolyte, nicht-wässrige Elektrolyte, (protische) ionische Flüssigkeiten, umweltfreundliche Elektrolyte)
iii. Katalysatoren
iv. Membranen (beispielsweise keramisch)
d. Prozessführung (beispielsweise Strom-/Zeitregims, Kennfeldsteuerung, Vorscreening)
e. Geräte und Anlagen (beispielsweise innovative Zelldesigns)
Ein wesentliches Ziel dabei ist die Aufbereitung von Forschungsergebnissen aus den im Rahmen dieser Fördermaßnahme geförderten Vorhaben für unterschiedliche Zielgruppen. Zu den Aufgaben des Begleitvorhabens, die in Absprache mit dem Projektträger erfolgen, gehören unter anderem die Einrichtung einer Internetseite zur Fördermaßnahme, die Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen, die Erarbeitung und Bereitstellung von Informationsmaterialien zum Themenbereich sowie Strategien und spezifische Aktivitäten, um mittelständischen, Klein- und Kleinstunternehmen diese Projektergebnisse zugänglich zu machen.
Kontakt:
VDI Technologiezentrum GmbH (VDI TZ)
VDI-Platz 1, 40468 Düsseldorf
Dr. Stefan Pieper, Telefon: 02 11/62 14-5 48, E-Mail: pieper@vdi.de

Weitere Informationen:
http://www.bmbf.de/foerderungen/23696.php