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Infect-ERA - Koordination der Europäischen Förderung von Forschung an Infektionskrankheiten

Termin:
02.04.2014
Fördergeber:
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Trotz großer Fortschritte bei Prävention, Diagnose und Behandlung stellen menschliche Infektionskrankheiten noch immer eine ernsthafte und zunehmende Bedrohung der öffentlichen Gesundheit dar und verursachen immense Kosten in den Gesundheitssystemen. Verschiedene Faktoren haben zu den jüngsten Problemen in Verbindung mit Infektionskrankheiten beigetragen: Entwicklung von Resistenzen gegen Antibiotika und andere Medikamente gegen Infektionen, Auftreten neuer Infektionskrankheiten, Verbreitung der Pathogene durch weltweites Reisen und Koinfektion mit zwei oder mehr Pathogenen. Weiterhin treten in einigen Teilen der Welt neue Infektionskrankheiten verstärkt auf, weil die dortigen komplexen Bedingungen es Mikroben leicht machen, neue ökologische Nischen zu nutzen. Ständige Anstrengungen und neue Forschungsansätze sind notwendig, um die Pathogenität der Mikroben und ihre Interaktion mit dem Wirt besser verstehen zu können. Mit diesen Förderrichtlinien will Infect-ERA die Ansätze der Grundlagenforschung, der angewandten, technologie­orientierten und klinischen Forschung in einem breiten Spektrum von Forschungsthemen zu menschlichen Infek­tionskrankheiten zusammenbringen. Die Förderrichtlinien ermöglichen multinationale Verbundforschungsprojekte zu spezifischen Themen menschlicher Infektionskrankheiten, die durch Bakterien, Viren, Pilze oder Protozoen ver­ursacht werden. Im Rahmen dieser Förderrichtlinien will Infect-ERA transnationale Forschung und Translationsforschung fördern und dabei die Ansätze der Grundlagenforschung, der angewandten, technologieorientierten und klinischen Forschung in einem breiten Spektrum von Forschungsthemen zu menschlichen Infektionskrankheiten zusammenbringen. Die Förderbekanntmachung ermöglicht multinationale Verbundforschungsprojekte zu spezifischen Themen menschlicher Infektionskrankheiten, die durch Bakterien, Viren, Pilze oder Protozoen verursacht werden. Transnationale Forschungskonsortien werden aufgefordert, Anträge zu mindestens einem der folgenden Themenbereiche, die im Rahmen dieser Richtlinien von gleicher Wichtigkeit sind, einzureichen:
-Bewertung der Rolle der Mikroflora hinsichtlich Homöostase und Pathogenität der Mikroben und Untersuchung der möglichen Nutzung von kommensalen Organismen oder Probiotika zur Vermeidung oder Behandlung von Infek­tionen
-Entwicklung und Anwendung neuer Verfahren zur Untersuchung der Anfangsstadien des Infektionsprozesses
Zur Untersuchung dieser Bereiche sollten die Anträge einen der folgenden Ansätze beinhalten:
i. Anwendung neuer Ansätze und Technologien wie Metagenomik, Transkriptomik und Metabolomik
ii. Bündelung neuer Ansätze, um die Wirkung des Pathogens auf die Infektion verstehen und Biomarker sowie Präventions-, Diagnose- und Therapieinstrumente entwickeln zu können
Anträge mit Schwerpunkt HIV/AIDS, Hepatitis B/C, Malaria und Tuberkulose werden im Rahmen dieser Richtlinien nicht gefördert.
Beispiele potenzieller Themen für Anträge sind
zu Bereich A:
o Mechanismen der Ansiedlung von Mikroflora im Wirt und wirtbezogene Faktoren, die eine Ansiedlung mikrobieller Flora ermöglichen
o Faktoren, mit denen sich Pathogene gegen die Mikrobiota durchsetzen
o Tiermodelle zur Beurteilung des Beitrags der Mikrobiota zur Verhinderung einer Infektion durch Pathogene
o Entwicklung neuer Instrumente zur Isolierung und Kultur kommensaler Keime, Einblicke in die Mikroflora mittels neuer Ansätze
o Wirkung von Antibiotika, Immunabwehr und Ernährung einschließlich Probiotika auf die Homöostase der Mikroflora und deren Störung während der Krankheit
o Eingriff in die Mikroflora zur Bekämpfung der Infektion, Immunmodulation durch die Mikroflora, Nutzung der Mikroflora zur Unterstützung neuartiger therapeutischer und präventiver Maßnahmen
und zu Bereich B:
o Nachweis von Pathogenen in tierischen Geweben und Organen, Entwicklung neuer Tiermodelle, Biolumineszenzanalysen und Bildgebungsverfahren zur Überwachung von Infektionen
o neue Verfahren zur Untersuchung der Heterogenität pathogener Populationen nach der Infektion, Erforschung der Etablierung des Infektionsprozesses mittels hochwirksamer epidemischer Klone vs. schwachvirulenter Isolate
o In-vivo-Untersuchung der Kaskaden im Anfangsstadium der Infektion: Penetration, Kolonisierung und Invasion
o Entwicklung neuer einzelzellbasierter Technologien zur Infektionsanalyse
o Untersuchung der Interaktion von Pathogen und Wirtszellsignalen und der Korrelation mit Störung oder Auslösung körpereigener Schutzmechanismen

Kontakt:
Projektträger Jülich (PtJ)
Geschäftsbereich Biologie
Forschungszentrum Jülich GmbH
D-52425 Jülich

Dr. Bülent Genç
Telefon: 0 24 61/61-52 65
E-Mail: b.genc@fz-juelich.de

Dr. Henrike Knizia
Telefon: 0 24 61/61-97 58
E-Mail: h.knizia@fz-juelich.de

Weitere Informationen:
http://www.bmbf.de/foerderungen/23395.php