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Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet ,,Adaptive Technologien für die Gesellschaft - Intelligentes Zusammenwirken von Mensch und Künstlicher Intelligenz

Termin:
02.07.2019
Fördergeber:
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Zweck der Bekanntmachung ist es, innovative Forschungs- und Entwicklungsvorhaben der Mensch-Technik-Interaktion zu fördern, die Methoden der KI nutzen, um Menschen bei Problemlösungen optimal zu assistieren. Damit sollen den Menschen neue Möglichkeiten und Werkzeuge an die Hand gegeben werden, um ihre Fähigkeiten und Kompetenzen zu stärken. Diese Systeme werden als Augmented Intelligence (Erweiterte Intelligenz) bezeichnet.
Die geförderten Projekte sollen sich am Ansatz der integrierten Forschung orientieren, der wissenschaftlich eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit sowie die Integration zivilgesellschaftlicher Akteure erfordert. Die integrierte Forschung beinhaltet eine konsequente Einbindung von Nutzenden sowie einen reflektierten und gestaltenden Umgang mit ethischen, rechtlichen und sozialen Implikationen (ELSI).
Das BMBF beabsichtigt die Erforschung von neuartigen, mit effektiven Nutzerschnittstellen ausgestatteten KI-Systemen zur gemeinsamen Lösungsfindung von Mensch und Technik zu fördern. Diese Systeme sollen KI verwenden, um menschliche Problemlösungsfähigkeit zu unterstützen. Die Intelligenz von Mensch und Technik wird dabei synergetisch zur effizienteren Lösungsfindung eingesetzt. Der Vorteil dieser Synergie besteht darin, dass KI den Menschen unterstützt und ergänzt. Denkbar sind Systeme, welche die menschliche Intelligenz, Wahrnehmung, Informationsaufnahme und -verarbeitung oder Kreativität unterstützen.
Gefördert werden innovative Forschungs- und Entwicklungsarbeiten, welche die Weiterentwicklung und Optimierung von Augmented Intelligence zum Ziel haben. Verfahren der KI wie beispielsweise Maschinelles Lernen sollen im Rahmen der Mensch-Technik-Interaktion für eine gemeinsame Lösungsfindung von Mensch und Technik eingesetzt werden, welche die jeweiligen Fähigkeiten bestmöglich verknüpft, beispielsweise Datenanalyse mittels Methoden des Maschinellen Lernens mit menschlicher Kreativität. Dabei soll aufgezeigt werden, wie ein kooperatives Vorgehen die Grenzen derzeitiger KI-Systeme in spezifischen Anwendungen überwinden kann.
Hierfür muss eine gemeinsame ,,Sprache" oder ein Dialogsystem entwickelt werden, welches mit einem für alle Nutzenden geeigneten Interface realisiert wird. Ein entsprechendes Interface muss intuitive Eingriffsmöglichkeiten für die Nutzerin oder den Nutzer ermöglichen. Ebenfalls müssen Wahrscheinlichkeiten und Unsicherheiten der KI-Ergebnisse vom System adäquat kommuniziert werden. Das gilt insbesondere bei Systemen, die nur nach einer menschlichen Entscheidung wirksam werden dürfen. Nutzende müssen in der Lage sein, Entscheidungen der KI vor ihrer Ausführung zu prüfen und nachzuvollziehen und an neuralgischen Stellen des Problemlösungsprozesses einzugreifen. Dafür ist die Entwicklung neuer Schnittstellen notwendig, die es den Nutzenden erlauben, die kritischen Stellen leicht und schnell zu identifizieren und die auch bei einer hohen Anzahl von Übergabepunkten zwischen KI und Nutzerin oder Nutzer robust funktionieren. Dazu muss die Nutzerin bzw. der Nutzer gegebenenfalls fortwährend in den Ablauf des KI-Systems involviert sein, ohne dass seine kognitive Belastung vergrößert wird. Die Erklärbarkeit von KI-Systemen wird dabei als notwendige Basis für Schnittstellen der Augmented Intelligence vorausgesetzt.
Gefördert werden Lösungen der Augmented Intelligence, deren Schwerpunkt in den drei Themenfeldern des BMBF-Forschungsprogramms zur Mensch-Technik-Interaktion ,,Technik zum Menschen bringen" liegt: Digitale Gesellschaft, Gesundes Leben, Intelligente Mobilität.
Die Forschung sollte sich am Ansatz der integrierten Forschung orientieren und den neuesten Stand von ,,User Centered Design" und partizipativen Entwicklungsmethoden anwenden. Fundierte Kenntnisse über die in dem geplanten Projekt adressierte Zielgruppe und ein Zugang zu dieser sind darzulegen. Hierfür sollen im Verbund interdisziplinäre Kompetenzen eingebunden und die Zielgruppe in der Projektumsetzung berücksichtigt werden.
Mit der Umsetzung dieser Fördermaßnahme hat das BMBF den Projektträger VDI/VDE Innovation + Technik GmbH beauftragt:
VDI/VDE Innovation + Technik GmbH
Projektträger ,,Mensch-Technik-Interaktion"
Steinplatz 1, 10623 Berlin
Telefon: 0 30/31 00 78-1 01
Ansprechpartner: Dr. Markus Schürholz, Dr. Samer Schaat

Weitere Informationen:
https://www.bmbf.de/foerderungen/bekanntmachung-2416.html