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Stereotype und Repräsentationen Südosteuropas in Kriminalliteratur und -film des 21. Jahrhunderts

Projektbearbeiter:
M.A. Lea Gladis
Finanzierung:
Land (Sachsen-Anhalt) ;
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts stellt das Bild über Südosteuropa aus deutscher und eu-politischer Perspektive eine Form der tradierten Wahrnehmung als Pulverfass dar. Das Aufgreifen dieses im Kontext der Balkankriege und des Ersten Weltkrieges entstandenen Bildes während der jugoslawischen Zerfallskriege in den 1990er Jahren drängen den Eindruck auf, kriegerische Auseinandersetzungen seien die das 20. Jahrhundert umfassende und beherrschende polit-historische Klammer der Region. 

Im Kriminalgenre, in Literatur und Film, findet sich die Dichotomie von gut und böse, im Sinne des Proto-Stereotyps von Zivilisation und Barbarismus (Predrag Marković), narrativ und visuell verhandelt. Anhand ausgewählter Kriminalromane und Folgen der Kriminalreihe Tatort, deren narrativer Fokus auf den Nachwirkungen der Zerfallskriege basiert, wird in Verbindung mit der journalistischen Berichterstattung zu den Festnahmen Radovan Karad ićs und Ratko Mladićs, das Oszillieren zwischen und die Verschmelzung von Fiktion und Faktualität intermedial analysiert.  
Dabei werden nicht die Kriegsverbrecher Karadžić und Mladić als personale Stereotype verstanden. Im Fokus stehen die binären, stereotypen Denkweisen über eine ganze Region. Die Arbeit möchte somit einen Beitrag zur Dekonstruktion der Stereotype über Südosteuropa, insbesondere Serbien, und zur Betrachtung ihrer Funktions- und Wirkungsmechanismen in den intermedialen Verflechtungen leisten.

Anmerkungen

Promotionsprojekt

Schlagworte:
Kriminalgenre, Stereotype, Südosteuropa, Wahrnehmung

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