« Neuigkeiten
Werden Antibiotikaallergien oft überschätzt?
von
Sandra Michme
Für ihre Doktorarbeit zu Unverträglichkeiten gegen Penicilline wurde Assistenzärztin Katharina Luwich nun ausgezeichnet.
Die Doktorandin Katharina Luwich der Universitätsklinik für Pneumologie in Magdeburg erhält für ihre Forschungsarbeit zur Untersuchung der tatsächlichen Häufigkeit einer Penicillinallergie den Förderpreis der Mitteldeutschen Gesellschaft für Pneumologie und Thoraxchirurgie (MDGP) 2021. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert. Die 26-Jährige hat bereits 2020 erfolgreich ihr Medizinstudium in Magdeburg abgeschlossen und ist derzeit als Assistenzärztin am Klinikum Magdeburg tätig.
In ihrer Promotion befasst sie sich mit einer relevanten Frage aus der täglichen Praxis. Die Penicillinallergie ist eine der am häufigsten genannten Medikamentenunverträglichkeiten. Dabei sind Penicilline als wichtiges Antibiotikum im klinischen Alltag gut wirksame Medikamente gegen Infektionen, die weniger Resistenzen hervorrufen, kaum Nebenwirkungen verursachen und obendrein auch kostengünstiger gegenüber anderen Antibiotika sind. Für die Behandlung von Betroffenen mit dem Verdacht auf eine Penicillinallergie bleibt dann in der Konsequenz oft nur der Griff zu Breitbandantibiotika, die mehr Resistenzen fördern und häufiger Nebenwirkungen haben.
Luwich erklärt: "Ein Verdacht auf eine Penicillinallergie bestätigt sich längst nicht in jedem Fall. Gerade im Kindes- und Jugendalter werden Reaktionen der Haut bei Infektionserkrankungen häufig fehlgedeutet und allergologisch nicht abgeklärt." Dies konnte die Assistenzärztin auch in ihrer Forschungsarbeit belegen. "Wir haben 106 Patienten und Patientinnen einem Blut- und Hauttest unterzogen. Bei über 90 Prozent konnte daraufhin keine sogenannte Sofort-Typ-Allergie nachgewiesen werden." Lediglich bei fünf Patienten und Patientinnen konnte eine Soforttypreaktion, die im Akutfall zu Schwellungen im Rachenraum und im Gesicht sowie zu Nessel-Sucht bzw. einem allergischen Schock führen kann, festgestellt werden. Diese zeigten eine Reaktion auf der Haut, damit fiel der typische Prick-Test positiv aus. "In jedem Fall, und das bestätigt auch meine Untersuchung, ist bei einem Verdacht auf Überempfindlichkeit eine eindeutige Diagnostik besonders wichtig. Denn wird nur aufgrund einer Annahme auf einen anderen Wirkstoff zurückgegriffen, kann das die Qualität der Behandlung beeinflussen", erläutert Luwich.
Über die Auszeichnung freue sich die junge Ärztin sehr. "Dass ich mit meinem Thema offenbar einen Nerv getroffen habe, ist eine tolle Anerkennung und bestärkt mich, dieses Thema weiter zu verfolgen." Für ihre Untersuchungen wurde die angehende Hausärztin aus den Bereichen Pneumologie, Anästhesiologie und Kardiologie an der Universitätsmedizin Magdeburg unterstützt und hat zudem mit dem "Hausarzt-Team Schönebeck" kooperiert.
Die Doktorandin Katharina Luwich der Universitätsklinik für Pneumologie in Magdeburg erhält für ihre Forschungsarbeit zur Untersuchung der tatsächlichen Häufigkeit einer Penicillinallergie den Förderpreis der Mitteldeutschen Gesellschaft für Pneumologie und Thoraxchirurgie (MDGP) 2021. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert. Die 26-Jährige hat bereits 2020 erfolgreich ihr Medizinstudium in Magdeburg abgeschlossen und ist derzeit als Assistenzärztin am Klinikum Magdeburg tätig.
In ihrer Promotion befasst sie sich mit einer relevanten Frage aus der täglichen Praxis. Die Penicillinallergie ist eine der am häufigsten genannten Medikamentenunverträglichkeiten. Dabei sind Penicilline als wichtiges Antibiotikum im klinischen Alltag gut wirksame Medikamente gegen Infektionen, die weniger Resistenzen hervorrufen, kaum Nebenwirkungen verursachen und obendrein auch kostengünstiger gegenüber anderen Antibiotika sind. Für die Behandlung von Betroffenen mit dem Verdacht auf eine Penicillinallergie bleibt dann in der Konsequenz oft nur der Griff zu Breitbandantibiotika, die mehr Resistenzen fördern und häufiger Nebenwirkungen haben.
Luwich erklärt: "Ein Verdacht auf eine Penicillinallergie bestätigt sich längst nicht in jedem Fall. Gerade im Kindes- und Jugendalter werden Reaktionen der Haut bei Infektionserkrankungen häufig fehlgedeutet und allergologisch nicht abgeklärt." Dies konnte die Assistenzärztin auch in ihrer Forschungsarbeit belegen. "Wir haben 106 Patienten und Patientinnen einem Blut- und Hauttest unterzogen. Bei über 90 Prozent konnte daraufhin keine sogenannte Sofort-Typ-Allergie nachgewiesen werden." Lediglich bei fünf Patienten und Patientinnen konnte eine Soforttypreaktion, die im Akutfall zu Schwellungen im Rachenraum und im Gesicht sowie zu Nessel-Sucht bzw. einem allergischen Schock führen kann, festgestellt werden. Diese zeigten eine Reaktion auf der Haut, damit fiel der typische Prick-Test positiv aus. "In jedem Fall, und das bestätigt auch meine Untersuchung, ist bei einem Verdacht auf Überempfindlichkeit eine eindeutige Diagnostik besonders wichtig. Denn wird nur aufgrund einer Annahme auf einen anderen Wirkstoff zurückgegriffen, kann das die Qualität der Behandlung beeinflussen", erläutert Luwich.
Über die Auszeichnung freue sich die junge Ärztin sehr. "Dass ich mit meinem Thema offenbar einen Nerv getroffen habe, ist eine tolle Anerkennung und bestärkt mich, dieses Thema weiter zu verfolgen." Für ihre Untersuchungen wurde die angehende Hausärztin aus den Bereichen Pneumologie, Anästhesiologie und Kardiologie an der Universitätsmedizin Magdeburg unterstützt und hat zudem mit dem "Hausarzt-Team Schönebeck" kooperiert.