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Solar-Studie: Fraunhofer CSP, E.ON und ZAE Bayern werten Daten zur Qualität von Photovoltaik-Anlagen aus

von Michael Kraft
Welche Erträge liefern Solaranlagen und wie gut ist ihr Zustand? Fraunhofer CSP, E.ON und ZAE Bayern werten dazu Daten aus. © Fraunhofer CSP/Sven Döring
In Deutschland sind bereits mehr als 1,5 Millionen Solaranlagen installiert. Tendenz steigend. Wie gut ist die Qualität der Anlagen auf deutschen Dächern? Das Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik CSP will dies gemeinsam mit dem Energieversorger E.ON und dem ZAE Bayern erstmals in einer wissenschaftlichen Studie ermitteln - auf Basis des umfangreichsten Datensatzes, der jemals zu Photovoltaikanlagen vorlag. Die Ergebnisse werden dazu beitragen, die Zuverlässigkeit und Effizienz von Photovoltaikanlagen weiter zu verbessern.

Als Grundlage dienen insgesamt mehr als 600 Anlagenprüfungen, die der Energieanbieter E.ON zusammen mit dem Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik CSP und dem ZAE Bayern Bayerisches Zentrum für Angewandte Energieforschung auswerten möchte. Bereits jetzt ist klar: Häufige Ursache für Beeinträchtigungen sind nicht fachgerecht verlegte Kabel, mitunter sogar vom falschen Typ, die weder für den Außenbereich noch die auftretenden Spannungen geeignet waren. Ein Fehler mit Gefahrenpotenzial, der vermieden werden kann.

»Die E.ON Solarprofis waren in eineinhalb Jahren auf hunderten Dächern in ganz Deutschland im Einsatz und haben sowohl kleinere Anlagen im Kilowattbereich als auch große Freiflächen-Anlagen mit bis zu 5 Megawatt geprüft«, erklärt Matthias Krieg, Leiter PV Wartung/Services bei der E.ON Energie Deutschland.
 
Die umfangreichen Ergebnisse dieser Prüfungen stellt E.ON in anonymisierter Form für die Studie zur Verfügung. Die Daten geben Auskunft zur Lage und Größe der Anlagen, der Inbetriebnahme, den erzeugten Stromerträgen und den ermittelten Befunden. Daraus ergibt sich ein repräsentativer Querschnitt, der einerseits den Anteil von Anlagen in einwandfreiem Zustand zeigt, andererseits auch Aufschluss darüber gibt, in welchem Ausmaß sicherheitsrelevante  Auffälligkeiten  und Ertragseinbußen auftreten. Dabei lässt sich auch ermitteln, ob davon spezielle Regionen, Jahrgänge oder Modultypen besonders betroffen sind. »Die Auswertung soll dazu beitragen, insgesamt ein stärkeres Bewusstsein für das Qualitätsmanagement zu schaffen und Fragen hinsichtlich Wartung, Zuverlässigkeit und Lebensdauer vorwärtsgerichtet in den Blick zu nehmen«, so Matthias Krieg von E.ON.
 
Das Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik CSP unterstützt den Energieanbieter bereits seit längerem bei der Qualitäts- und Zuverlässigkeitsbewertung von Photovoltaikmodulen und -anlagen. Für die Studie übernimmt die Forschungseinrichtung in Halle (Saale) die Charakterisierung von Modulen, Komponenten und Materialien. »Wir können mit unserer Expertise und unseren Forschungsgeräten die materialwissenschaftliche Analyse und mechanische Versuche am Modul kombinieren, ebenso wie Leistungsmessungen im Labor und im Feld sowie Simulationen für verschiedene Stressfaktoren«, erklärt Dr. Sascha Dietrich, der am Fraunhofer CSP für das Projekt zuständig ist, den Beitrag der Fraunhofer-Forscher. »Die Daten dieser einzigartigen Erhebung werden helfen, weitere Potenziale für Verbesserungen in der Photovoltaik zu erkennen.«
 
Auch mit dem ZAE Bayern bestehen bei den E.ON Solarprofis bereits gewachsene Beziehungen. Neben der Auswertung der Anlagenprüfungen wird die Zusammenarbeit für ein weiteres Forschungsprojekt angestrebt. Untersucht werden soll hierbei speziell die Qualität und Zuverlässigkeit von Photovoltaik-Komponenten, um Fehler bei der Montage zu minimieren und Risiken zu senken beziehungsweise ganz zu vermeiden.

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