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Schub für die Proteinforschung: Charles-Tanford-Proteinzentrum der Uni Halle startet seine Arbeit

von Tom Leonhardt
"Tanfords Garten": Der Leipziger Künstler Timm Kregel hat die Kunst am Bau des Proteinzentrums gestaltet. (Foto: Maike Glöckner)
Das Charles-Tanford-Proteinzentrum der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) wird am Freitag, 12. Oktober 2018, mit einem Festsymposium feierlich eröffnet. Rund 150 internationale Gäste aus der Wissenschaft werden zu der Veranstaltung erwartet. Das Proteinzentrum wurde in den vergangenen vier Jahren am Weinberg Campus in Halle gebaut. Die Kosten für das neue Gebäude betrugen rund 40 Millionen Euro, die der Bund und das Land Sachsen-Anhalt jeweils zur Hälfte übernommen haben. Aktuell forschen hier 255 Beschäftigte der MLU gemeinsam an Fragen der Proteinbiochemie.

Das Charles-Tanford-Proteinzentrum ist der neueste Forschungsbau der MLU auf dem Weinberg Campus. Es wurde von 2014 bis 2018 gebaut und hat eine Nutzfläche von rund 5.400 Quadratmetern. In dem modernen Forschungsbau arbeiten 255 Beschäftige aus 14 Arbeitsgruppen der Naturwissenschaftlichen Fakultäten I und II sowie der Medizinischen Fakultät an gemeinsamen Forschungsprojekten zu Proteinen. Bis zum Bezug des Hauses in diesem Jahr waren diese Arbeitsgruppen auf unterschiedliche Standorte verteilt. Insgesamt stehen den Forscherinnen und Forschern 125 moderne Labore und 62 Büros sowie mehrere Besprechungs- und Konferenzräume zur Verfügung.
Proteine sind wichtige Bausteine des menschlichen Körpers und steuern innerhalb von Zellen viele wichtige Prozesse, zum Beispiel die Weitergabe von Erbinformationen. An der MLU konzentriert sich die Proteinforschung auf vier Themenkomplexe: Die Erforschung von Membranproteinen, von Proteinen in der posttranskriptionellen Genregulation, von Proteinen in der Tumorentstehung und als Tumormarker sowie von Proteinmodifikationen und ihrer funktionellen Bedeutung. Die durch Grundlagenforschung gewonnenen Erkenntnisse helfen zum Beispiel in der medizinischen Diagnostik und Krebstherapie, aber auch in der Pflanzenforschung.
Benannt ist das Proteinzentrum nach dem jüdischen Wissenschaftler Charles Tanford (1921-2009), einem Pionier der Proteinforschung. Tanford wurde unter dem Namen Karl Tannenbaum in Halle geboren. Seine Familie emigrierte 1929 nach England und änderte dort ihren Familiennamen. Charles Tanford erhielt seine akademische Ausbildung in den USA und verbrachte dort sein gesamtes wissenschaftliches Leben. Er führte insbesondere grundlegende Arbeiten zur Stabilität der Proteinstruktur durch.
 
Wissenschaftliches Symposium zur Eröffnung des Charles-Tanford-Proteinzentrums
Freitag, 12. Oktober 2018, 9 - 17.30 Uhr
Jacob-Volhard-Hörsaal
Theodor-Lieser-Straße 9
06120 Halle (Saale)

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