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Transnationalen Förderinitiative - InnoSysTox - Innovative Systemtoxikologie als Alternative zum Tierversuch
Termin:
16.12.2014
Fördergeber:
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Diese Bekanntmachung für öffentlich-private Forschungsprojekte soll zur Entwicklung innovativer und/oder zur Anwendung neuer und vorhandener systembiologiebasierter 3R-Methoden in der Toxikologie (Systemtoxikologie) führen.
Gefördert werden transnationale, innovative und anwendungsorientierte Projekte interdisziplinärer Forschungsverbünde. Ein Projekt soll durch die internationale Zusammenarbeit in einem Konsortium öffentlicher und privater Partner einen Mehrwert generieren. Jedes gemeinsame Projekt muss systembiologische, toxikologische und 3R-Forschung entsprechend der nachfolgenden Beschreibung beinhalten.
Ziel der Systembiologie ist ein vollständiges und umfassendes Verständnis des quantitativen Verhaltens biologischer Systeme, das sich aus dem dynamischen Wechselspiel ihrer Einzelkomponenten ergibt. Als Grundvoraussetzung werden in systembiologiebasierten Forschungsvorhaben mathematische Modelle generiert, die in silico die Eigenschaften des untersuchten Systems und dessen quantitative Antwort auf innere und äußere Störungen desselben simulieren können. In diesem Rahmen ist für die Untersuchung biologischer Systeme eine interdisziplinäre Kooperation und Arbeitsteilung zwischen Biologen, Medizinwissenschaftlern, Mathematikern, Physikern, Informatikern, Chemikern und Ingenieuren erforderlich.
In der Systembiologie werden biologische Fragen durch die Integration von Experimenten und Ergebnissen mit computergestützter mechanistischer Modellierung, Simulation und theoretischer Vorhersage in iterativen Zyklen adressiert. Simulationen auf Basis der erarbeiteten Modelle liefern damit einen Input für das Design von Experimenten im Labor und ermöglichen so die Generierung neuer und besserer Ergebnisse und Datensätze. Die prädiktive Modellierung muss Teil eines jeden gemeinsamen Projektes sein.
Die Verbundprojekte sollen das Ziel verfolgen, einen deutlichen wissenschaftlichen Fortschritt beim Verständnis toxikologischer Prozesse im menschlichen Körper zu generieren. Mit etablierten Methoden soll dabei die Wirkung chemischer Substanzen parallel auf das Metabolom, das relevante Proteom, das Transkriptom und bei einer möglichen Mutagenität der untersuchten Substanz auch auf das Genom bestimmt werden. Ein Schwerpunkt der funktionalen Analyse integrierter Daten soll dabei auf den Stoffwechsel gelegt werden. Die zu beantragenden Projekte sollten humane Zelllinien oder in vitro-Modelle humaner Gewebe und ggf. Organe als Ausgangsbasis verwenden. Im Rahmen der Projekte sollen molekulare Effekte der Toxizität untersucht werden und als Basis für die zielgerichtete Entwicklung künftiger Toxizitätstests dienen, mit denen Tierversuche ersetzt werden können.
Das 3R-Konzept nach Russel und Burch (1959) beschreibt Alternativmethoden, die entweder Tierversuche vollständig ersetzen (Replacement) oder - falls dieses nicht möglich ist - zumindest eine Reduzierung der Anzahl der verwendeten Tiere (Reduction) bzw. eine Minderung des Belastungsgrades der Tiere (Refinement) erlauben. Der gemeinsame Projektantrag muss ein Konzept für die Auswirkungen des Projekts im Sinne des 3R-Konzepts liefern. Ziel der Konsortien sollte es sein, Validierungsverfahren einzuführen, mit denen Tierversuche nach oder während des gemeinsamen Projekts ersetzt, reduziert oder verbessert werden können. Zuständige (nationale und/oder internationale) Behörden im regulatorischen Bereich müssen im Rahmen des Projekts von Anfang an als Berater konsultiert werden. In der Projektskizze sollte dargestellt werden, wie dies erreicht werden soll.
Im Rahmen der Projektskizze sollte ein umfassender Ansatz zum Datenmanagement enthalten sein, der das Strukturieren, Annotieren, Speichern, Teilen und Verwenden generierter Daten beinhaltet. Verschiedene Forschungsinfrastrukturen können hierbei online Tools für die Planung des Datenmanagements zur Verfügung stellen. Bei der vorliegenden Bekanntmachung wird erwartet, dass das Datenmanagement über die nationalen Grenzen der individuellen Projektpartner hinausgeht. Den Konsortien wird dringend empfohlen, sich an die Vorgaben für gutes Datenmanagement zu halten, die im Anhang "Data Management Prerequisites" (auf den Seiten des Einreichungssystems von ZonMw) dargestellt sind. Die Vereinbarungen zu Kommunikation, Datenspeicherung, Daten-/Modellaustausch und zu gemeinsamer Daten-/Modellnutzung sollten in einem gemeinsamen Konzept festgehalten werden.
ZonMw und BMBF wollen die Verwertung wissenschaftlicher Erkenntnisse und Ergebnisse fördern und erwarten das Gleiche von den jeweiligen antragstellenden Projektkonsortien. Das Ausmaß des Verwertungspotenzials ist daher Bestandteil des Begutachtungs- und Auswahlverfahrens der eingehenden Projektskizzen. Zur Maximierung des Verwertungspotenzials der Forschungsergebnisse soll ein Technology Transfer Office (TTO) oder ein vergleichbare Leistungen anbietender Dienstleister mindestens eines antragstellenden Konsortialpartners sowohl in der Antragsphase als auch während der Laufzeit eines geförderten Projekts konsultiert werden. In der Projektskizze ist darzulegen, wie das TTO einbezogen werden soll. Das TTO sollte die Projektleiter dabei unterstützen, potenziell patentierungswürdige Erfindungen und Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und vorschlagen, wie eine kommerzielle Nutzung ermöglicht werden kann. Die Projektskizze soll daher ein Konzept für die Anwendung der Ergebnisse beinhalten und der Umsetzungsplan sollte Angaben zu den entsprechenden Akteuren enthalten.
Kontakt:
Projektträger Jülich (PtJ)
Geschäftsbereich Biologische Innovation und Ökonomie
Forschungszentrum Jülich GmbH
D-52425 Jülich
Dr. Henrike Knizia
Tel.: 0 24 61/61-97 58
E-Mail: h.knizia@fz-juelich.de
Dr. Sonja Matthiesen
Tel.: 0 24 61/61-9 64 55
E-Mail: s.matthiesen@fz-juelich.de
Weitere Informationen:
http://www.bmbf.de/foerderungen/24719.php
Gefördert werden transnationale, innovative und anwendungsorientierte Projekte interdisziplinärer Forschungsverbünde. Ein Projekt soll durch die internationale Zusammenarbeit in einem Konsortium öffentlicher und privater Partner einen Mehrwert generieren. Jedes gemeinsame Projekt muss systembiologische, toxikologische und 3R-Forschung entsprechend der nachfolgenden Beschreibung beinhalten.
Ziel der Systembiologie ist ein vollständiges und umfassendes Verständnis des quantitativen Verhaltens biologischer Systeme, das sich aus dem dynamischen Wechselspiel ihrer Einzelkomponenten ergibt. Als Grundvoraussetzung werden in systembiologiebasierten Forschungsvorhaben mathematische Modelle generiert, die in silico die Eigenschaften des untersuchten Systems und dessen quantitative Antwort auf innere und äußere Störungen desselben simulieren können. In diesem Rahmen ist für die Untersuchung biologischer Systeme eine interdisziplinäre Kooperation und Arbeitsteilung zwischen Biologen, Medizinwissenschaftlern, Mathematikern, Physikern, Informatikern, Chemikern und Ingenieuren erforderlich.
In der Systembiologie werden biologische Fragen durch die Integration von Experimenten und Ergebnissen mit computergestützter mechanistischer Modellierung, Simulation und theoretischer Vorhersage in iterativen Zyklen adressiert. Simulationen auf Basis der erarbeiteten Modelle liefern damit einen Input für das Design von Experimenten im Labor und ermöglichen so die Generierung neuer und besserer Ergebnisse und Datensätze. Die prädiktive Modellierung muss Teil eines jeden gemeinsamen Projektes sein.
Die Verbundprojekte sollen das Ziel verfolgen, einen deutlichen wissenschaftlichen Fortschritt beim Verständnis toxikologischer Prozesse im menschlichen Körper zu generieren. Mit etablierten Methoden soll dabei die Wirkung chemischer Substanzen parallel auf das Metabolom, das relevante Proteom, das Transkriptom und bei einer möglichen Mutagenität der untersuchten Substanz auch auf das Genom bestimmt werden. Ein Schwerpunkt der funktionalen Analyse integrierter Daten soll dabei auf den Stoffwechsel gelegt werden. Die zu beantragenden Projekte sollten humane Zelllinien oder in vitro-Modelle humaner Gewebe und ggf. Organe als Ausgangsbasis verwenden. Im Rahmen der Projekte sollen molekulare Effekte der Toxizität untersucht werden und als Basis für die zielgerichtete Entwicklung künftiger Toxizitätstests dienen, mit denen Tierversuche ersetzt werden können.
Das 3R-Konzept nach Russel und Burch (1959) beschreibt Alternativmethoden, die entweder Tierversuche vollständig ersetzen (Replacement) oder - falls dieses nicht möglich ist - zumindest eine Reduzierung der Anzahl der verwendeten Tiere (Reduction) bzw. eine Minderung des Belastungsgrades der Tiere (Refinement) erlauben. Der gemeinsame Projektantrag muss ein Konzept für die Auswirkungen des Projekts im Sinne des 3R-Konzepts liefern. Ziel der Konsortien sollte es sein, Validierungsverfahren einzuführen, mit denen Tierversuche nach oder während des gemeinsamen Projekts ersetzt, reduziert oder verbessert werden können. Zuständige (nationale und/oder internationale) Behörden im regulatorischen Bereich müssen im Rahmen des Projekts von Anfang an als Berater konsultiert werden. In der Projektskizze sollte dargestellt werden, wie dies erreicht werden soll.
Im Rahmen der Projektskizze sollte ein umfassender Ansatz zum Datenmanagement enthalten sein, der das Strukturieren, Annotieren, Speichern, Teilen und Verwenden generierter Daten beinhaltet. Verschiedene Forschungsinfrastrukturen können hierbei online Tools für die Planung des Datenmanagements zur Verfügung stellen. Bei der vorliegenden Bekanntmachung wird erwartet, dass das Datenmanagement über die nationalen Grenzen der individuellen Projektpartner hinausgeht. Den Konsortien wird dringend empfohlen, sich an die Vorgaben für gutes Datenmanagement zu halten, die im Anhang "Data Management Prerequisites" (auf den Seiten des Einreichungssystems von ZonMw) dargestellt sind. Die Vereinbarungen zu Kommunikation, Datenspeicherung, Daten-/Modellaustausch und zu gemeinsamer Daten-/Modellnutzung sollten in einem gemeinsamen Konzept festgehalten werden.
ZonMw und BMBF wollen die Verwertung wissenschaftlicher Erkenntnisse und Ergebnisse fördern und erwarten das Gleiche von den jeweiligen antragstellenden Projektkonsortien. Das Ausmaß des Verwertungspotenzials ist daher Bestandteil des Begutachtungs- und Auswahlverfahrens der eingehenden Projektskizzen. Zur Maximierung des Verwertungspotenzials der Forschungsergebnisse soll ein Technology Transfer Office (TTO) oder ein vergleichbare Leistungen anbietender Dienstleister mindestens eines antragstellenden Konsortialpartners sowohl in der Antragsphase als auch während der Laufzeit eines geförderten Projekts konsultiert werden. In der Projektskizze ist darzulegen, wie das TTO einbezogen werden soll. Das TTO sollte die Projektleiter dabei unterstützen, potenziell patentierungswürdige Erfindungen und Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und vorschlagen, wie eine kommerzielle Nutzung ermöglicht werden kann. Die Projektskizze soll daher ein Konzept für die Anwendung der Ergebnisse beinhalten und der Umsetzungsplan sollte Angaben zu den entsprechenden Akteuren enthalten.
Kontakt:
Projektträger Jülich (PtJ)
Geschäftsbereich Biologische Innovation und Ökonomie
Forschungszentrum Jülich GmbH
D-52425 Jülich
Dr. Henrike Knizia
Tel.: 0 24 61/61-97 58
E-Mail: h.knizia@fz-juelich.de
Dr. Sonja Matthiesen
Tel.: 0 24 61/61-9 64 55
E-Mail: s.matthiesen@fz-juelich.de
Weitere Informationen:
http://www.bmbf.de/foerderungen/24719.php