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Forschungsinitiativen auf dem Gebiet ,,5G: Taktiles Internet" im Rahmen des Förderprogramms ,,IKT 2020 - Forschung für Innovationen

Termin:
19.02.2016
Fördergeber:
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Gefördert werden Verbundprojekte, die innovative Kommunikationstechnologien zur Realisierung des taktilen Internets im Rahmen von Anwendungen erforschen und entwickeln. Lösungen sollen sich in 5G-Gesamtkonzepte integrieren lassen; anwendungsspezifische Insellösungen sollen vermieden werden.

Wichtige Schwerpunkte in dem Themenfeld sind:
- Flexible und adaptive 5G-Netzwerkkonzepte zur Unterstützung der Anforderungen neuer Anwendergruppen, beispielsweise Konzepte zur Garantie spezieller Dienstgüteklassen oder zur Unterstützung komplexer Mobilitätsszenarien.
- Unterstützung taktiler Kommunikation in Weitverkehrsnetzen durch innovative Konzepte zur Vermischung von Netz, Speicher und Prozessierung, z. B. dezentrale Verarbeitung und Datenmanagement im Netzwerk (Edge-Computing, Edge-Clouds) und innovative Lösungen für die drahtlose Kommunikation.
- (Drahtlose) Zugangs- und Netzwerktechnologien für maschinenbasierte Kommunikation zum einen für eine Vielzahl gleichzeitig kommunizierender Geräte und zum anderen für Geräte mit sicherheitskritischen und besonders hohen Anforderungen an Zuverlässigkeit und Reaktionszeit.
- Einfache Integration bestehender und zukünftiger (drahtloser) Zugangstechnologien in das 5G-Netz wie beispielsweise hochzuverlässige und latenzarme Funklösungen für die Industrie.
- Netzoptimierung beispielsweise durch Kontextinformationen zum vorausschauenden Management geballt aufgestellter, möglicherweise sehr kleiner Zellen.
- Neue schnelle und verteilte Security-Funktionalitäten.

Diese Anforderungen werden ergänzt durch die Querschnittsthemen IT-Sicherheit (integrierte Sicherheit, Sicherheit auf der physikalischen Schicht), Schutz der Privatsphäre und Energieeffizienz. Die skizzierten Lösungen müssen als innovatives Gesamtsystem inklusive aller kritischen Übertragungsstrecken, Schnittstellen und Verarbeitungseinheiten in den gewählten Anwendungsfeldern betrachtet werden und sich in 5G-Systemkonzepte integrieren lassen. Dabei sind möglichst alle für das Gesamtsystem notwendigen Anforderungen zu erfüllen.
Verbundprojekte müssen in mindestens einen innovativen Anwendungsfall eingebettet werden und diesen als Gesamtsystem inklusive aller kritischen Übertragungsstrecken, Schnittstellen und Verarbeitungseinheiten betrachten. Mögliche Anwendungsfelder für das taktile Internet sind insbesondere Industrie 4.0, vernetztes autonomes Fahren und vernetzte medizinische Anwendungen:
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Industrie 4.0 setzt auf eine hochflexible Fertigung. Die dafür notwendige Vernetzung muss dafür die Hilfsmittel in Bezug auf Dienstgüte, Netzkonvergenz, Schnittstellen und intelligente Optimierungen zur Verfügung stellen. Die anwendungsspezifisch notwendigen Ressourcen müssen zur richtigen Zeit am richtigen Ort abrufbar sein. Um Verzögerungen zu reduzieren, können diese nah an der Maschine bzw. am Produkt verfügbar sein und gegebenenfalls der Maschine oder dem Produkt folgen. Bestehende und neue industrielle Vernetzungstechnologien sollten integrierbar sein.
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Vernetztes autonomes Fahren wird erst durch intelligente Kommunikationssysteme möglich sein. Vernetzte autonome Fahrzeuge ermöglichen eine flexible, sichere und effiziente Nutzung der Verkehrsinfrastruktur. Notwendige Ressourcen müssen auch bei hohen Geschwindigkeiten zur richtigen Zeit am richtigen Ort verfügbar sein, das heißt, dass z. B. Nutzerdaten nachgeführt werden oder aber der drahtlose Netzzugang nach Bewegung des Fahrzeugs und Auslastung des Netzes angepasst wird. Sicherheitskritische Anwendungen erfordern dabei höchste Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit.
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Vernetzte medizinische Anwendungen nutzen zunehmend drahtlose Netze zur Steuerung medizinischer Geräte, zum Auslesen von Sensoren am oder im Körper oder aber auch zu Telepräsenzzwecken. Mittels drahtloser Kommunikation bieten sich neue Arten der Behandlung an, über die Distanz oder für mobile Einsätze. Wünschenswert ist, dass Untersuchungen und Behandlungen vom Arzt aus der Ferne auch an schwer zugänglichen Orten durchgeführt werden können. Speziell bei personenbezogenen medizinischen Daten muss ein Höchstmaß an Sicherheit und Schutz gegenüber Manipulationen gewährleistet sein.
Die Relevanz und Umsetzbarkeit der Lösungskonzepte muss sich durch die entsprechende Beteiligung von Unternehmen in der Verbundstruktur widerspiegeln. Die Lösungen sollen mit Anwendern zusammen erarbeitet und demonstriert werden. Die skizzierten Lösungen müssen innovativ sein und deutlich über den aktuellen Stand der Wissenschaft und Technik hinausgehen.
Die projektübergreifende Zusammenarbeit der einzelnen Projekte ist verpflichtend für übergeordnete Fragestellungen (beispielsweise Koordination vorbereitender Maßnahmen zur Standardisierung). In den Arbeitsplänen aller Projekte sind entsprechende Ressourcen vorzusehen.
Antragsberechtigt sind Verbünde von Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft mit Sitz in Deutschland, staatliche und nichtstaatliche Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, Verbände und Vereine sowie sonstige Organisationen mit Forschungs- und Entwicklungsinteresse. Die Beteiligung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) ist ausdrücklich erwünscht und wird bei der Projektbegutachtung positiv berücksichtigt.
Die mögliche Förderdauer beträgt in der Regel drei Jahre.
it der Abwicklung der Fördermaßnahme ,,5G: Taktiles Internet" hat das BMBF folgenden Projektträger beauftragt:
VDI/VDE Innovation und Technik GmbH
Projektträger Kommunikationssysteme; IT-Sicherheit
Steinplatz 1, 10623 Berlin
Ansprechpartner ist Herr Dr. Rainer Moorfeld
Telefon: 0 30/31 00 78-3 86

Weitere Informationen:
https://www.bundesanzeiger.de/ebanzwww/wexsservlet?page.navid=official_starttoofficial_view_publication&session.sessionid=faa965f5a6e5d2d39396f91b1e2f47ee&fts_search_list.selected=ee3a7afb4b2ac121&&fts_search_list.destHistoryId=20965&fundstelle=BAnz_AT_07.12.2015_B4