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Forschungs- und Entwicklungsvorhaben sowie von Maßnahmen zum Technologie- und Wissenstransfer für eine nachhaltige Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung von landwirtschaftlichen Produkten

Termin:
31.12.2020
Fördergeber:
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung
Mit der Richtlinie sollen neben grundlagen- und entwicklungsorientierten Forschungsprojekten insbesondere auch praxisorientierte Projekte - auch mit modellhaftem Charakter - und ein möglichst rascher Technologie- und Wissenstransfer von Forschungsergebnissen in landwirtschaftliche Betriebe, Verarbeitungsbetriebe und Handelsunternehmen gefördert werden. Thematisch sollen Projekte in folgenden Bereichen gefördert werden:
1. Nachhaltige Verfahren der Landbewirtschaftung und tierischen Erzeugung
Nachhaltige Landwirtschaft zeichnet sich neben einem ökonomisch tragfähigen und sozial verantwortlichen Konzept insbesondere durch eine umweltgerechte Landbewirtschaftung und tiergerechte Haltungssysteme aus. Diese Wirtschaftsformen werden bestimmt durch eine effiziente Nutzung der eingesetzten Produktionsfaktoren, eine möglichst geringe Beeinträchtigung von Biodiversität und den natürlichen Umweltressourcen sowie durch eine Tierhaltung, die sich an den natürlichen, artspezifischen Verhaltensweisen der Tiere orientiert. Aufgrund umweltgerechter und Ressourcen schonender und gleichzeitig effizienter Landbewirtschaftung sowie der Umsetzung tiergerechter Haltungssysteme erfolgt somit die Erzeugung hoch-wertiger Agrarprodukte. Mit der Förderung dieses Ansatzes sollen insbesondere folgende Ziele in den verschiedenen Themenfeldern verfolgt werden:

1.1 Übergreifende Themen:
Förderung des Kreislaufwirtschaftsprinzips auf betrieblicher/regionaler Ebene, um dadurch regionale Strukturen zu stärken und die Ressourceneffizienz der Landbewirtschaftung und tierischen Erzeugung zu steigern (Entwicklung von langfristig angelegten Verfahren mit dem Ziel, den ökologischen, ökonomischen und sozialen Anforderungen an eine nachhaltige Er-zeugung gerecht zu werden),
- Ermittlung eines wirtschaftlichen Optimums im Hinblick auf die Minderung von klima-relevanten Emissionen aus der Landwirtschaft,
- Weiterentwicklung landwirtschaftlicher Nutzungssysteme zur Erreichung des Einklangs zwischen nachhaltiger Nutzung und Erhaltung der biologischen Vielfalt,
- Erschließung des Leistungspotenzials genetischer Ressourcen sowie Erhaltung und Förderung der Vielfalt auf innerartlicher-, Arten- und Ökosystemebene durch nachhaltige Nutzung genetischer Ressourcen (u. a. alte Sorten, Nutzorganismen und Haltung alter Nutztierrassen, z. B. ,,On-farm-management"),
- Weiterentwicklung von Marktanreizen zur Ressourceneinsparung,
1 ABl. Nr. L 187 vom 17. Juni 2014, Seite 1
2ABl. Nr. L 193 vom 1. Juli 2014, Seite 1
- Weiterentwicklung von agrarischen Wissenstransfer- und Informationssystemen,
Entwicklung umfassender Nachhaltigkeitskriterien in der Landwirtschaft.

1.2 Umweltgerechter Pflanzenbau:
Allgemeine Weiterentwicklung des integrierten Pflanzenbaus und des integrierten Pflanzen-schutzes,
- Risikominderung im Pflanzenschutz, insbesondere durch nichtchemische und biologische Pflanzenschutzverfahren,
- Erosionsminderung, Bodenschutz und Nährstoffkonservierung durch bodenschonende Anbauverfahren (u. a. Anbau von Zwischenfrüchten oder Untersaaten oder Mulch- und Direktsaatverfahren) und Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit, insbesondere durch Sicherung des standorttypischen Humusgehalts auf bewirtschafteten Flächen,
- Optimierung des Stickstoff- und Energieeinsatzes u. a. durch Anbau von Leguminosen oder durch effizienten Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln sowie Verringerung von Treibhausgasemissionen,
- Verbesserung des Gewässerschutzes (u. a. standortangepasste Konzepte zur Wasser-speicherung und Bewässerung, Verringerung von Stickstoff- und Phosphatausträgen, Vermeidung des Eintrags von Pflanzenschutzmitteln in Gewässer),
- Züchtung von Sorten, die besonders für nachhaltige Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung geeignet sind,
- Nachhaltige Steigerung und Sicherung des Ertrags z. B. durch Erschließung des Leistungspotenzials genetischer Ressourcen.

1.3 Tiergerechte Haltungssysteme
- Weiterentwicklung tiergerechter und klimaschonender Haltungssysteme (z. B. Gestaltung des Auslaufs von Tieren),
- Entwicklung von tiergerechten und optimierten Fütterungsstrategien hinsichtlich verminderter Emissionen klimarelevanter Gase bezogen auf die erzeugte Einheit tierischer Lebensmittel,
- Strategien zur Verbesserung der Tiergesundheit,
- Strategien zur Verbesserung des Tierschutzes.
2. Besonders nachhaltige Verarbeitungs- und Vermarktungsformen für hochwertige Agrarprodukte
Mit der Förderung umwelt-, sozialgerechter und gesundheitsverträglicher Verarbeitungsformen und geeigneter Vermarktungsformen von hochwertigen Agrarprodukten sollen folgende Ziele verfolgt werden:
- Input-/Output-effiziente Verarbeitung von Lebensmitteln (Beispielhafte Aspekte: Klima, Energie, Ressourcen, u. a. Weiterentwicklung der Ökobilanzierung landwirtschaftlicher Produkte, Produktionsweisen und Konsumstile, etc.),
- Förderung einer nachhaltigen Ernährung durch Bereitstellung dementsprechender Lebensmittel (u. a. schonende Verarbeitung, ,,natürliche Lebensmittel"),
- Förderung besonders sozialer und ökologischer Standards in der Verarbeitung und Vermarktung von hochwertigen Agrarprodukten.
Die Vorhaben müssen neuartig sein und gegenüber herkömmlichen Verfahrensweisen zu erheblichen Vorteilen führen. Systemische Ansätze werden dabei bevorzugt gefördert.
3 Genereller Förderausschluss

Kontakt:
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung
Deichmanns Aue 29
53179 Bonn

Weitere Informationen:
http://www.ble.de/SharedDocs/Downloads/03_Forschungsfoerderung/FuE-Vorhaben-landwirtschafl_Produkte.pdf?__blob=publicationFile