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Schwungradspeicher für die Tram und andere Visionen für Magdeburg

von Admin Istrator
In der Ausstellung "Visionen für eine nachhaltige Kulturhauptstadt Magdeburg 2025", Foto: Jana Dünnhaupt / Universität Magdeburg
Studierende der Uni Magdeburg zeigen Potenziale für nachhaltige Stadtentwicklung

Armut beenden, Ernährung sichern, Bildung für alle sowie ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum - das sind nur einige der insgesamt 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, die die Europäische Union im Jahr 2016 formuliert hat. Aber was haben diese Forderungen mit der Bewerbung Magdeburgs als Kulturhauptstadt 2025 zu tun? 

Die enge Verbindung der beiden Themen und daraus resultierende Potenziale zeigen 27 Masterstudierende der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg in einer Ausstellung, die seit Dienstag, den 21. Januar 2020, im Kubus 2025 zu sehen ist. Abgeleitet von den Einzelzielen der EU präsentieren die jungen Männer und Frauen konkrete Projektideen für eine nachhaltige Stadtentwicklung und neue Urbanität in der Landeshauptstadt. Sie beschreiben, wie die Stadt Magdeburg in die Bewerbung als Kulturhauptstadt Lösungsansätze für die Senkung von Treibhausgasemissionen bzw. die Erhöhung der Energieeffizienz einbringen könnte.

WAS:  Ausstellung "Visionen für eine nachhaltige Kulturhauptstadt Magdeburg 2025" von Masterstudierenden der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
WANN:  21. Januar bis Mitte Februar 2020, donnerstags 10 bis 16 Uhr
WO:  Kubus 2025, Fürstenwallstraße 11, 39104 Magdeburg

Der Eintritt ist kostenfrei. Die Präsentationen sind auch außerhalb der Öffnungszeiten gut von außen sichtbar.

Die Vorschläge der Studierenden, die aus den Ingenieurwissenschaften, der Informatik, der Wirtschaftswissenschaft, Umweltpsychologie oder Friedens- und Konfliktforschung kommen, reichen von der Umgestaltung des Universitätscampus in einen verkehrsfreien Raum oder des Kölner Platzes in einen "grünen Platz für Begegnung", über mögliche Beteiligungsverfahren zu Stadtentwicklungsprojekten bis hin zu einem sogenannten Schwungradspeicher für das Straßenbahnnetz der Landeshauptstadt. Bei dieser Form der mechanischen Energiespeicherung wird ein Schwungrad auf eine hohe Drehzahl beschleunigt und somit Energie als Rotationsenergie gespeichert, die später wieder zurückgewonnen werden kann. 

"Nachhaltige Stadtentwicklung ist in Zeiten zunehmender Urbanisierung und des Klimawandels deshalb eine zentrale Aufgabe", sagt Leonard Bruckmann, der an der Uni Magdeburg Umweltpsychologie im Master studiert. Gemeinsam mit seinen Kommilitoninnen und Kommilitonen präsentiert er, wie nachhaltige Projekte durch enge Kooperationen zwischen den lokalen Akteuren aus Wissenschaft, Wirtschaft und Kommune gelingen könnten. "Unsere Stadt sollte von ihren Bewohnerinnen und Bewohnern nicht als Stressfaktor wahrgenommen werden, sondern als Energiequelle. Dafür muss, meiner Ansicht nach, Magdeburg grüner, weniger laut und emissionsärmer werden." 

Die Ausstellung der Masterstudierenden ist noch bis Mitte Februar im Kubus 2025 zu sehen. Sie entstand im Rahmen des interdisziplinären Projektseminars Nachhaltigkeit an der Uni Magdeburg, das vom Nachhaltigkeitsforum initiiert wurde. Ziel der Lehrveranstaltung ist es, gemeinsam und fachübergreifend Antworten auf gesellschaftlich drängende Fragen zu entwickeln. "Die Kulturhauptstadtbewerbung eröffnet einen hervorragenden Raum als gemeinsames Ziel für dieses interdisziplinäre Projekt", erklärt die Umweltpsychologin Hannah Wallis. "Über konkrete Veränderungen zur Förderung von Lebensqualität in unserer Stadt- und Campusumwelt nachzudenken, motiviert uns alle sehr." 
Nachhaltigkeits- und Klimaziele seien nur als Gemeinschaft zu erreichen, ergänzt Christian Künzel vom Institut für Chemie der Uni Magdeburg, der gemeinsam mit Hannah Wallis das Projektseminar Nachhaltigkeit leitet. "Darum sind Synergien und Verzahnungen zwischen den Zielen der Europäischen Union und den Vorhaben in den Kommunen so wichtig. Der Ansatz, diese Ideen in die Bewerbung als Kulturhauptstadt einzubringen, ist deshalb ein Schritt in die richtige Richtung." 

Kontakt für die Medien:
Christian Künzel,
Institut für Chemie, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg,
Tel.: +49 (0) 391 67-54543,
E-Mail: christian.kuenzel@ovgu.de