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GRK 2498 Kommunikation und Dynamik pflanzlicher Zellkompartimente bewilligt

Kontakte verschiedener Organellen in einer Blattepidermiszelle von Tabak (grün, Zellkerne und Zytosol; rot, Chloroplasten; blau, Peroxisomen). Maßstab, 10 µm. (Bild von Larissa Launhardt)
Die Protein- und Pflanzenforscher der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) können sich über eine hochrangige Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) freuen: Der Senat der DFG hat entschieden, zwei neue Graduiertenkollegs an der MLU einzurichten. Für beide Doktorandenprogramme stehen damit bis 2023 rund acht Millionen Euro zur Verfügung. Eines untersucht eine spezielle Proteinklasse, das andere geht der Kommunikation und Dynamik pflanzlicher Zellkompartimente nach. Pro Graduiertenkolleg werden in der ersten Förderphase jeweils elf Promotionsstellen vergeben.

Das neue Graduiertenkolleg (GRK) 2498 bietet jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eine stimulierende und interdisziplinäre Forschungsumgebung, die es ihnen erlaubt, Spitzenforschung an einem gemeinsamen Forschungsgegenstand zu betreiben. Der wissenschaftliche Fokus liegt auf dem dynamischen Zusammenspiel pflanzlicher Zellkompartimente, wie Plastiden oder Zellkernen, die die Eigenschaften einer Pflanzenzelle maßgeblich beeinflussen. Die einende Arbeitshypothese ist, dass die die koordinierte Funktion von Organellen Voraussetzung für die wichtige physiologische Prozesse der pflanzlichen Entwicklung oder der Anpassung an Umweltstresse ist. Bisherige Studien pflanzlicher Zellkompartimente haben sich v. a. auf einzelne Organellen konzentriert, so dass über deren Struktur, Funktion und Biogenese umfangreiche Informationen zur Verfügung stehen. Im Gegensatz dazu wurde die Interaktion und Koordination verschiedener Kompartimente in der Pflanzenzelle bisher nur wenig untersucht. Das beantragte GRK konzentriert sich daher auf Prozesse, die Plastiden, den Zellkern und ausgewählte andere wichtige Zellkompartimente verbinden, um die grundsätzliche Frage zu klären, wie pflanzliche Zellkompartimente entsprechend den zellulären Bedürfnissen miteinander kommunizieren und dynamisch miteinander assoziieren und interagieren. Der Fokus auf Prozesse, die ein oder mehrere Organellen verbinden, ermöglicht den notwendigen nächsten Schritt hin zu einem besseren Verständnis der wechselseitigen Abhängigkeiten zellulärer Kompartimente mit wichtigen Funktionen in der pflanzlichen Physiologie.
                Der Forschungsgegenstand des GRKs ist hervorragend geeignet für einen kooperativen Forschungsansatz. Das Qualifizierungsprogramm für die Doktorandinnen und Doktoranden sorgt dafür, dass sie mit verschiedenen experimentellen Herangehensweisen in Kontakt kommen. Die große Bandbreite alternativer experimenteller Ansätze wird durch zusätzliche Ausbildungskomponenten ergänzt, die den Doktorandinnen und Doktoranden helfen werden, ihre eigenen wissenschaftlichen Profile weiterzuentwickeln und zu schärfen. Effektive und erfolgreiche Forschung wird durch Betreuungskomitees, durch die Organisation und Beteiligung an regelmäßigen Progress- und Literaturseminaren sowie durch Workshops sichergestellt.

RTG 2498 Communication and Dynamics of Plant Cell Compartments
 
                The new Research Training Group (RTG) 2498 provides aspiring graduate students with a stimulating and interdisciplinary scientific environment, which allows them to perform high quality research on a common theme. The scientific focus centers on the dynamic interplay of plant cell compartments, such as plastids and nuclei, which are key factors defining the properties of plant cells. The unifying research hypothesis is that the control of key physiological processes during plant development or environmental adaptation involves the coordinated action of organelles. So far, studies of plant cell compartments have mostly focused on a single type of organelle, leading to a wealth of information regarding its structure, function, and biogenesis. In contrast, the interaction and coordination of different compartments has not been addressed to any substantial depth. Therefore, the proposed RTG will focus on processes that functionally link plastids, nuclei and selected other important cell compartments to address the fundamental question of how plant organelles communicate and dynamically associate depending on changing cellular requirements. By focusing on processes that functionally link two or more organelles, we take a necessary step towards understanding the mutual dependency of subcellular compartments with key roles in plant cell physiology.
                The research topic of the RTG is ideal to promote cooperative research between the groups, as the interdependencies between the organelles are unraveled. The qualification program for the PhD-students of this RTG maximizes their exposure to different experimental approaches, which are pursued by the cooperating research groups. The broad range of alternative experimental approaches is complemented by additional Science Training Courses and Complementary Activities, which will help the PhD-students to develop their scientific profiles and shape their professional personalities. Efficient and successful research will be enabled through support and supervision of the PhD-students by Thesis Committees and their involvement in regular progress and literature seminars, both as participants and co-organizers.

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