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Verbesserung des Tierwohls bei kleinen Wiederkäuern

Termin:
01.06.2023
Fördergeber:
Bundeministerium für Ernährung und Landwirtschaft
Mit der vorliegenden Bekanntmachung sollen Forschungs- und Entwicklungsvorhaben gefördert werden, die zur Verbesserung des Tierwohls kleiner Wiederkäuer in Deutschland beitragen. Den Themenschwerpunkten ist hierbei angemessen Rechnung zu tragen, wobei übergreifende und interdisziplinär formulierte Ansätze ausdrücklich gewünscht sind:
- Tiergesundheitliche Fragestellungen hinsichtlich
- Erkrankungen mit infektiösen (z. B. bakteriellen oder viralen) Ursachen, die als Bestandsproblem oder Einzeltiererkrankung verstärkt oder regelmäßig vorkommen und z. B. auch epidemischen Charakter zeigen, auch unter Berücksichtigung des One Health Ansatzes,
- Klauenerkrankungen und Entwicklung von präventiven und kurativen Maßnahmen,
- Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, der Lunge und des Stoffwechsels sowie Entwicklung von präventiven
und kurativen Maßnahmen,
- Erkrankungen im Bereich der Eutergesundheit sowie der Melkhygiene und Entwicklung von präventiven und
kurativen Maßnahmen,
- der Reduktion des Antibiotikaeinsatzes,
- Methoden und Behandlungsmöglichkeiten zur Parasitenbekämpfung auch unter dem Aspekt der Nutzung alter
Futterpflanzenarten.
- Bestands- und Tiermanagement
- Lösungen für den Stallbau und die Evaluierung neuartiger Haltungs- und Aufstallungsformen, orientiert an aktuellen Erkenntnissen im Hinblick auf das Tierwohl und artgerechte Haltungsverfahren,
- spezifische Fragen zur Haltung von Schafen und Ziegen im Rahmen der Milch- und/oder Fleischerzeugung
hinsichtlich des technisch-organisatorischen Managements, mechanischer und automatischer Fütterungstechnik, Abruffütterung,
- Entwicklung von Haltungs-, Fütterungs- und Melksystemen für eine arbeitswirtschaftliche und tiergerechte Haltung,
- Untersuchungen zu besonderen Anforderungen hörnertragender Ziegen im Bereich der Haltung, vor allem in Hinblick auf die Gestaltung der Haltungsumwelt,
- Untersuchungen zur angewandten Praxis des Dauermelkens, vor allem in Hinblick auf Fütterung, Management und Zucht,
- Lämmeraufzucht und Lämmermast:
- bereichsübergreifende Optimierung von Verfahren hinsichtlich Fütterung, Management und Gesundheit,
- Erforschung und Weiterentwicklung praxistauglicher Modelle für die muttergebundene Lämmeraufzucht inkl.
Analyse der Chancen und Risiken,
- Studien zur Bewertung von Messverfahren zur Bestimmung der Inhaltsstoffe und Harnstoffwerte der Milch,
- Untersuchungen zur Vermeidung nicht-kurativer Eingriffe (z. B. Kupieren des Schwanzes bei Lämmern) mit Blick
auf Haltungsumwelt, Management und Zucht,
- Untersuchungen zur Vermeidung der Abgabe trächtiger Tiere zur Schlachtung mit dem Fokus auf Haltungs- und
Herdenmanagementmaßnahmen.
- Fragen zur Fütterung bzw. zu Futtermitteln, auch im Zusammenhang mit Aspekten des Klimawandels
- Untersuchungen zur bedarfsgerechten Fütterung bei Weidehaltung (insbesondere auf extensiven Weideflächen),
- Entwicklung von Fütterungsverfahren und -strategien zur haltungs- und bedarfsgerechten Versorgung der Tier-
bestände, insbesondere spezifischer Versorgungsansprüche milchgebender Tiere,
- Entwicklung leistungsgerechter Fütterungsstrategien unter möglichst geringem Kraftfuttereinsatz sowie Untersuchungen zur Ergänzungsfütterung im Stall bei Weidehaltung zum Ausgleich von wechselnden Weidefutterqualitäten.
- Ansätze und Fragestellungen zu(r)
- züchterischen Bearbeitung der Hornlosigkeit bei Ziegen,
- züchterischen Bearbeitung der Schwanzlänge bei Schafen (Verringerung des Myiasis-Risikos),
- züchterischen Bearbeitung zur Verbesserung der Gesundheit und Robustheit,
- Entwicklung von Strukturen zur intensiveren Anwendung der künstlichen/instrumentellen Besamung,
- Möglichkeiten der Produktion und des Einsatzes von gesextem Sperma.
Antragsberechtigt sind Hochschulen und außeruniversitäre Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen sowie Unter-
nehmen, insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU), mit Niederlassung in Deutschland. Es können sowohl
Einzel- als auch Verbundvorhaben gefördert werden. Zum Zeitpunkt der Auszahlung einer gewährten Zuwendung wird
das Vorhandensein einer Betriebsstätte oder Niederlassung (Unternehmen) bzw. einer sonstigen Einrichtung, die der
nicht-wirtschaftlichen Tätigkeit des Zuwendungsempfängers dient (staatliche und staatlich anerkannte Hochschulen
und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen), in Deutschland verlangt.
Das Antragsverfahren ist zweistufig angelegt.
Weitere Informationen:
https://www.ble.de/SharedDocs/Downloads/DE/Projektfoerderung/BuPro_Nutztierhaltung/Kleine-Wiederkaeuer.pdf;jsessionid=A354583D4A581E5A69F14A037CAC4A83.2_cid335?__blob=publicationFile&v=2