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Schwerpunktprogramm Robust Argumentation Machines (SPP 1999)

Termin:
29.11.2016
Fördergeber:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Das DFG-Schwerpunktprogramm Robust Argumentation Machines (RATIO) (SPP 1999) wurde vom Senat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im März 2016 für eine Laufzeit von sechs Jahren eingerichtet. Die Ausschreibung lädt ein zur Einreichung von Anträgen für die erste dreijährige Förderperiode.

Im Kontext des Mensch-Maschine-Dialogs ist die Generierung von Erklärungen essenziell, um zum Beispiel das fehlerhafte Verhalten einer Maschine einem Anwender zu erklären und ihn bei der Fehlerbehebung zu unterstützen.
Das geplante Schwerpunktprogramm strebt einen Paradigmenwechsel an, in dem anstelle einzelner Fakten argumentative Strukturen die Informationseinheit bilden.
Dadurch wird die systematische Analyse von natürlichsprachlichen Argumenten vor große Herausforderungen gestellt; sie erfordert konzertierte Forschungsanstrengungen und Innovationen, die Methoden aus folgenden Kerndisziplinen kombinieren: Information Retrieval (IR), Computerlinguistik (CL), (Wissens-) Repräsentation und Inferenz (RI), Semantic Web (SW) und Mensch-Maschine-Interaktion (MMI). Es sollen Methoden entwickelt werden, die Argumente robust und skalierbar erfassen, repräsentieren, aggregieren und für einen Anwender kontextualisiert aufbereiten. Dabei soll die Entwicklung von Methoden durch vier grundlegende Szenarien geleitet werden:
- Deliberation: Zu einem gegebenen Thema, einer Initiative oder These sollen alle Für- und Gegenargumente aus relevanten Quellen extrahiert, aufbereitet, aggregiert und präsentiert werden.
- Validierung: Ein gegebenes Argument oder eine Argumentationskette soll auf interne Kohärenz, Konsistenz oder Plausibilität geprüft werden, auch unter Einbeziehung von Daten aus der realen Welt.
- Rekonstruktion: Die Gründe und ausgetauschten Argumente für eine getroffene Entscheidung sollen a posteriori extrahiert und aufbereitet werden, um Entscheidungsprozesse transparent zu machen.
- Synthese: Zur Entscheidungsunterstützung in einem gegebenen Kontext sollen verschiedene Handlungsoptionen und Alternativen mit entsprechender Konstruktion von Argumenten aufbereitet und Nutzern interaktiv zugänglich gemacht werden.

Von Projekten wird ein neuer methodischer Beitrag erwartet, der (1) die genannten Szenarien über den Stand der Technik hinaus erweitert, (2) im Sinne von Robustheit auf die Analyse von Argumenten in natürlichsprachlichen Texten fokussiert und (3) im Sinne von Skalierbarkeit auf reale Anwendungskontexte und realistische Daten abzielt. Die beantragten Projekte sollen interdisziplinär, das heißt zwischen Partnern der oben genannten Kerndisziplinen konzipiert sein. Es können sowohl Projekte aus den Kerndisziplinen sowie Kooperationen zwischen Kerndisziplinen und Anwendungsfeldern gefördert werden. Eine Kooperation mit Anwendern aus Bereichen wie Soziologie, Politik, Rechtswissenschaften, Medizin o. Ä. ist ausdrücklich erwünscht.

Für inhaltliche Rückfragen steht Ihnen der Koordinator des Schwerpunktprogramms zur Verfügung:
Professor Dr. Philipp Cimiano, Center of Excellence, Universität Bielefeld, Tel. +49 521 106-12249, cimiano@cit-ec.uni-bielefeld.de

Informationen zur Antragstellung bei der DFG erteilen:
Inhaltliche Informationen: Dr. Andreas Raabe, Tel. +49 228 885-2871, andreas.raabe@dfg.de
Formale Informationen: Tanja Gemein, Kennedyallee 40, Tel. +49 228 885-2580, tanja.gemein@dfg.de

Weitere Informationen:
http://dfg.de/foerderung/info_wissenschaft/ausschreibungen/info_wissenschaft_16_38/index.html