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Projektförderung: EUREKA - Dank Forschung und Innovation in globaler Partnerschaft Krisen meistern

Aktualität:
bis 29.09.2020
Fördergeber:
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Die aktuelle Coronavirus-Pandemie hat verdeutlicht, wie anfällig unsere Wirtschaft und Gesellschaft aufgrund ihrer weltweiten Verzahnung sind. Es hat sich gezeigt, wie schnell Grundlagen des Wirtschaftens, wie beispielsweise verlässliche Produktions- und Lieferketten, global, national, regional und lokal in Städten und Gemeinden instabil werden können.

Im Rahmen dieser Richtlinie zur Förderung von Projekten werden risikoreiche Forschungs- und Entwicklungsprojekte aus einem oder mehreren der nachfolgenden Aktionsfelder gefördert:

o Lösungen, die die Resilienz und Selbst-Aufrechterhaltung lokaler und regionaler Systeme ermöglichen:
Durch hier geförderte innovative Lösungen sollen die Robustheit, Flexibilität und Lernfähigkeit von lokalen und regionalen Systemen, wie z.B. Städten und Kommunen mit ihren Bürgern als Endnutzern, gestärkt werden. So müssen die Versorgung von kritischer Infrastruktur, beispielsweise Elektrizität, sauberes Wasser, Gesundheitsgüter und Verkehr aufrechterhalten werden. Gefördert wird die Entwicklung von innovativen Lösungen, die nicht nur im Pandemiegeschehen, sondern auch in anderen einschneidenden Krisensituationen helfen, Störungen zu widerstehen, sich anzupassen und sich schnellstmöglich zu erholen, ohne langfristige wirtschaftliche Entwicklungsperspektiven zu gefährden. Da viele der hier adressierten Infrastrukturen in europaweite oder globale Netzwerke eingebettet sind, müssen gesuchte Lösungen grenzüberschreitend verwendbar sein und zugrunde liegende Netzwerke möglichst umfassend abbilden. Gesucht wird nach flexiblen und anpassbaren Lösungen, die negative gesundheitliche und wirtschaftliche Auswirkungen lokaler, regionaler, nationaler oder globaler Krisen mildern helfen.

o Produktion essentieller Güter - Analysen zum gesellschaftlichen Diskurs:
Oft werden Produkte, die in Deutschland essentiell benötigt werden, beziehungsweise deren Verkauf für Deutschland - nicht nur als Exportnation - von immenser Bedeutung ist, in europäisch und international hochgradig verknüpften Netzwerken hergestellt. Aufgrund komparativer Kostenvorteile verschiedener Weltregionen ergibt sich so eine kostengünstige, gelegentlich aber auch störungsanfällige Bereitstellung dieser Produkte. Dies hat auch die derzeitige Coronavirus-Pandemie verdeutlicht. Gefördert werden hier kooperative Forschungs- und Entwicklungsprojekte mit dem Ziel, durch umfangreiche Analysen von Wertschöpfungsnetzwerken für derartige Produkte einen gesellschaftlichen Diskurs zu stimulieren, in dem die Frage geklärt wird, welche Mehrkosten die Gesellschaft für eine robuste Versorgung mit essentiellen Produkten aufwenden möchte und wie diese getragen werden. Die Analysen sollen verschiedene, insbesondere internationale Krisenszenarien umfassen.

o Lösungen zur grenzüberschreitenden Nachverfolgung von Infektionsketten:
Die hohe Verzahnung der deutschen Wirtschaft und Gesellschaft über Ländergrenzen hinweg führt dazu, dass Menschen sich weltweit bewegen müssen und möchten. Damit dies auch zu Zeiten von Pandemien und vergleichbaren Gefährdungen mit gesellschaftlich akzeptablem Risiko möglich ist, sollten Infektionsketten weltweit nachvollziehbar sein (,,track and contain"). Derzeit entwickeln zahlreiche europäische Staaten nationale Lösungen1, die nur bedingt miteinander kompatibel sind. Jenseits der EU ist die Kompatibilität eher nicht gegeben. Benötigt wird aber eine Länder- und Kontinente-übergreifende Lösung. Gefördert werden hier kooperative Forschungs- und Entwicklungsprojekte mit dem Ziel, Lösungen für eine solch grenzüberschreitende Nachverfolgung von Infektionsketten zu entwickeln; wobei erste Lösungsansätze sehr schnell (spätestens drei Monate nach Projektstart) verfügbar sein sollten. Die Lösungen sollten - zumindest für europäische Nutzer - den ethischen Werten und dem Datenschutz-Verständnis Europas2 entsprechen. Denkbar sind hier also auch Lösungen, die Informationen aus national verschiedenen Ansätzen kombinieren. Einer breiten internationalen Verwendbarkeit der angestrebten Lösung wird eine hohe Bedeutung beigemessen.

Es sollen innovative neuartige Produkte, Prozesse, Verfahren und Dienstleistungen entwickelt werden. Die Ergebnisse der geförderten Forschungs- und Entwicklungsprojekte sollen falls möglich zwei Jahre nach Projektende verwertbar sein.
Antragsberechtigt sind Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft, insbesondere KMU, sowie Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und andere Institutionen, die Forschungsbeiträge liefern. Nicht antragsberechtigt sind Großunternehmen. Zum Zeitpunkt der Auszahlung einer gewährten Zuwendung wird das Vorhandensein einer Betriebsstätte oder Niederlassung (Unternehmen) bzw. einer sonstigen Einrichtung, die der nichtwirtschaftlichen Tätigkeit des Zuwendungsempfängers dient (Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und andere Institutionen, die Forschungsbeiträge liefern), in Deutschland verlangt.

Das Antragsverfahren ist zweistufig angelegt.
Mit der Abwicklung der Fördermaßnahme hat das BMBF derzeit folgenden Projektträger beauftragt:
DLR Projektträger
Heinrich-Konen-Straße 1
53227 Bonn

Fachliche Ansprechpartnerin ist Frau Dr. Ruth Schietke, EUREKA-Büro (Telefon: +49 2 28/38 21-19 03, E-Mail: Ruth.Schietke@dlr.de)
Administrative Ansprechpartnerin ist Frau Anja Kaup (Telefon: +49 2 28/38 21-13 42, E-Mail: anja.kaup@dlr.de)

Weitere Informationen:
https://www.eureka.dlr.de/
https://www.bmbf.de/foerderungen/bekanntmachung-3053.html