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,,Gesund - ein Leben lang" Forschungsverbünde zur Gesundheit in der Arbeitswelt

Termin:
22.09.2016
Fördergeber:
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Ziel dieser Förderrichtlinie ist, einen wichtigen Beitrag für eine gesundheitsförderliche Arbeitswelt zu leisten. Hierzu sollen Konzepte entwickelt und erprobt werden, die psychische Belastungen im Arbeitsleben reduzieren und individuelle Bewältigungsressourcen steigern. Die Konzepte sollen insbesondere die Herausforderungen der Digitalisierung der Arbeitswelt berücksichtigen. Darüber hinaus sollen kultursensible Konzepte der betrieblichen Gesundheitsförderung und Konzepte für betriebliches Gesundheitsmanagement in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) entwickelt und erprobt werden. Diese Fördermaßnahme wird aus Mitteln des Rahmenprogramms "Gesundheitsforschung" der Bundesregierung und des Programms "Zukunft der Arbeit" finanziert.

Gefördert werden transdisziplinäre Forschungsverbünde, die bestehende Kompetenzen in den Bereichen der betrieblichen Gesundheitsförderung und der Arbeitsmedizin und/oder Arbeitsepidemiologie bündeln. Maßgebliches Ziel der Verbünde ist es, Fragestellungen zu bearbeiten, die einen hohen Wert für die praktische Gesundheitsförderung in Betrieben haben und die sinnvoll nur in Kooperation zwischen Hochschulen und Betrieben bearbeitet werden können. Die Forschungsverbünde sind anwendungsnah auszurichten und zeichnen sich durch wissenschaftliche und methodische Exzellenz und einen hohen Innovationscharakter aus. Darüber hinaus sind neue Konzepte und Modelle zu entwickeln, die über die integrierten Praxispartner übertragen werden. Die Beteiligung von einem oder mehreren ¬Betrieben zur Pilotisierung der Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung muss gegeben sein. Das Vorhandensein fundierter arbeitsmedizinischer und/oder arbeitsepidemiologischer Expertisen muss durch die Beteiligung ¬entsprechender Abteilungen oder Institute gewährleistet werden.

Es können Verbünde zu folgenden vier Themengebieten gefördert werden:
o Präventionsforschung zur Vermeidung psychischer Belastungen am Arbeitsplatz
Psychische Belastungen am Arbeitsplatz sind ein wichtiger Grund für krankheitsbedingte Fehltage und Früh¬verrentung. Daher sollen umfassende, wirksame und zielgruppenspezifische Konzepte zur Vermeidung psychischer Belastungen am Arbeitsplatz entwickelt und erprobt werden. Im Vordergrund soll die strukturelle Entwicklung der Unternehmen zu "gesundheitsfördernden Betrieben" stehen.
o Entwicklung kultursensibler Konzepte der betrieblichen Gesundheitsförderung
Hier steht die Frage im Vordergrund, wie Maßnahmen konzipiert sein müssen, um mit einem betrieblichen Gesundheitsmanagement besonders Menschen mit Migrationshintergrund zu erreichen und zu integrieren. Für ein nachhaltiges betriebliches Gesundheitsmanagement sind Konzepte in partizipativen Prozessen gezielt zu entwickeln. Dazu sind systematisch kulturell bedingte Vorstellungen und Hintergründe zu erheben, Hemmnisse und förderliche Faktoren für ein präventives Gesundheitsmanagement zu identifizieren und die im Vorhaben entwickelten und ¬erprobten Maßnahmen in übertragbare Konzeptionen einfließen zu lassen.
o Betriebliche Gesundheitsförderung in einer vernetzten Arbeitswelt
Fokus ist die zunehmende Digitalisierung der Arbeitswelt und der damit steigenden Vernetzung von Beschäftigten untereinander und unmittelbar mit deren Arbeitsumfeld. Um die Gesundheit in einer vernetzten Arbeitswelt langfristig zu sichern, werden umfassende Gesundheitskonzepte benötigt, die die physische und psychische Gesundheit jedes Einzelnen stärken und die Unternehmen befähigen, auf die Herausforderungen der Digitalisierung mit ihren Konsequenzen für Unternehmenskultur und Unternehmenspolitik zu reagieren. Es sind Konzepte zu entwickeln, zu erproben und übertragbar zu gestalten, die diesen Anforderungen Rechnung tragen.
o Implementationsforschung zum betrieblichen Gesundheitsmanagement von KMU
Konzepte des betrieblichen Gesundheitsmanagements können häufig nicht ohne Anpassungen von allen Unternehmen übernommen werden. Dies gilt insbesondere für KMU, wo oft sehr unterschiedliche strukturelle Voraussetzungen für die Einführung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements herrschen. Daher ist hier die Identifizierung von Erfolgsfaktoren, Hemmnissen und Bedingungen unter denen sich erfolgreiche Konzepte des betrieblichen Gesundheitsmanagements auf diese Unternehmen übertragen lassen, von entscheidender Bedeutung.

Nicht gefördert werden:
o Verbünde, deren Forschungstätigkeit sich entweder ausschließlich auf Maßnahmen der Verhaltensprävention oder ausschließlich auf Maßnahmen der Verhältnisprävention bezieht;
o rein defizit- bzw. krankheitsorientierte Forschungsansätze;
o Forschungsansätze, die nicht partizipativ angelegt sind;
o Einzelvorhaben ohne Zugehörigkeit zu einem Verbund.

Projektlaufzeit: bis zu 4 Jahre
Förderung: 100% plus 20% Projektpauschale für Hochschulen

Mit der Abwicklung der Fördermaßnahme hat das BMBF derzeit folgenden Projektträger beauftragt:
DLR Projektträger, - Gesundheitsforschung sowie Arbeitsgestaltung und Dienstleistung - Bonn

Ansprechpersonen sind:
Dr. Michael Ebert, Telefon: 02 28/38 21-17 39, E-Mail: Michael.Ebert@dlr.de
Dr. Andreas Theilmeier, Telefon: 02 28/38 21-11 36, E-Mail: Andreas.Theilmeier@dlr.de
Dr. Anja Hillekamp, Telefon: 02 28/38 21-11 05, E-Mail: Anja.Hillekamp@dlr.de

Weitere Informationen:
https://www.bmbf.de/foerderungen/bekanntmachung-1191.html