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Gendersensible Studien in der Präventions- und Versorgungsforschung - Förderinitiative Gesund - ein Leben lang

Termin:
14.07.2016
Fördergeber:
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Ziel dieser Fördermaßnahme ist es, die Grundlage dafür zu schaffen, dass genderspezifische Unterschiede bei der Versorgung, Prävention und Gesundheitsförderung besser berücksichtigt werden. Es sollen genderbedingte Unterschiede erkannt und gendersensible Versorgungskonzepte und Maßnahmen zur Prävention und Gesundheitsförderung entwickelt und erprobt werden. Durch systematische Übersichtsarbeiten nach internationalen Standards sollen bereits verfügbare gendersensible Studien zusammengefasst und bewertet werden. Diese Fördermaßnahme wird aus Mitteln des Rahmenprogramms Gesundheitsforschung der Bundesregierung finanziert.

Gefördert werden gendersensible vergleichende Studien zur Verbesserung der Gesundheit von Frauen und Männern sowie systematische Übersichtsarbeiten zu geschlechtssensiblen Studien.
Modul 1:
Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Versorgung, Prävention und Gesundheitsförderung erkennen - Nicht-interventionelle Studien zur Untersuchung genderbedingter Unterschiede.
Modul 2:
Entwicklung und Erprobung geschlechtersensibler Versorgungskonzepte sowie Maßnahmen der Prävention und ¬Gesundheitsförderung in die Praxis - Interventionelle Studien zur Untersuchung genderbedingter Unterschiede.
Modul 3:
Systematische Übersichtsarbeiten zu gendersensiblen Studien nach internationalen Standards.

Für alle Module gilt:
Die für das Vorhaben gegebenenfalls erforderliche interdisziplinäre Zusammenarbeit und die notwendigen Kooperationsstrukturen müssen sich in der Projektstruktur widerspiegeln. Die Relevanz des gewählten Themas für die gendersensible Versorgung, Gesundheitsförderung und Prävention bei Frauen und Männern ist anhand einschlägiger Literatur dar¬zulegen. Es wird darauf aufmerksam gemacht, dass das BMBF die Erstellung einer Datenbank mit wissenschaftlichen Publikationen zu Genderunterschieden in der Medizin im Rahmen der Projektförderung unterstützt hat. Die Datenbank ist unter dem folgenden Link öffentlich zugänglich: http://gendermeddb.charite.de/.

Männer und Frauen, die aufgrund ihrer sozialen Situation besonderen Belastungen ausgesetzt sind, sind dort, wo es angemessen ist, durch entsprechende Forschungsfragestellungen zu berücksichtigen. Das können z. B. Menschen mit Migrationshintergrund sein.
Im Sinne eines Dialogprozesses sollen auch Forschungsthemen erörtert werden, die zwei oder mehrere der in der Förderinitiative "Gesund - ein Leben lang" adressierten Bevölkerungsgruppen (Kinder und Jugendliche, arbeitende Menschen, Männer und Frauen, betagte Menschen) betreffen. Hierzu werden Workshops und Netzwerkprojekte gefördert. Es wird erwartet, dass Lebensphasen übergreifende Projekte bearbeitet werden. Expertinnen und Experten der entsprechenden Disziplinen sind einzubeziehen. Dazu wird zu einem späteren Zeitpunkt aufgefordert.

Nicht gefördert werden:
o Studien, an deren Ergebnissen Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft ein unmittelbares wirtschaftliches Interesse haben;
o Untersuchungen, die nur ein Geschlecht betreffen, z. B. Prostatakrebs bei Männern oder gynäkologische Erkrankungen bei Frauen;
o klinische Studien zum Wirksamkeitsnachweis (efficacy) von Arzneimitteln, Behandlungen, operativen Verfahren (für die Förderung von klinischen Studien wird auf die Förderangebote für klinische Studien von BMBF und DFG verwiesen);
o rein auf Erkenntnisgewinn gerichtete Untersuchungen ohne Anwendungspotenzial für die Versorgungs-, Gesundheitsförderungs- und Präventionspraxis, z. B. entwicklungsbiologische, tierexperimentelle und grundlagenorientierte Untersuchungen;
o Aufbau neuer Register oder Langzeit-Kohorten.

Antragsberechtigt sind deutsche staatliche und nicht-staatliche Hochschulen und außeruniversitäre Forschungs¬einrichtungen sowie Einrichtungen und Träger der Gesundheitsversorgung (z. B. Krankenhäuser, Rehabilitationseinrichtungen).
Forschungseinrichtungen, die von Bund und/oder Ländern grundfinanziert werden, kann neben ihrer institutionellen Förderung nur unter bestimmten Voraussetzungen eine Projektförderung für ihre zusätzlichen projektbedingten Ausgaben beziehungsweise Kosten bewilligt werden.

Studien können in der Regel für einen Zeitraum von bis zu vier Jahren, systematische Übersichtsarbeiten in der Regel bis zu zwei Jahren gefördert werden.

BMBF-Projektpauschale für Hochschulen: 20% auf zuwendungsfähige Ausgaben.

Mit der Abwicklung der Fördermaßnahme hat das BMBF derzeit folgenden Projektträger beauftragt:
DLR Projektträger
- Gesundheitsforschung - Bonn
Internet: www.gesundheitsforschung-bmbf.de

Ansprechpersonen sind:
Dr. Marijke Looman, Telefon: 02 28/38 21-16 11, E-Mail: marijke.looman@dlr.de
Dr. Sunya-Lee Antoine, Telefon: 02 28/38 21-30 03, E-Mail: sunya-lee.antoine@dlr.de

Weitere Informationen:
https://www.bmbf.de/foerderungen/bekanntmachung-1175.html