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Förderung von Translationsforschung zur Tumorheterogenität beim Menschen für die Überwindung von Wiederauftreten und Therapieresistenz innerhalb des ERA-NET TRANSCAN

Termin:
16.03.2015
Fördergeber:
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Ausgehend von den vorstehenden Überlegungen geht es in den von der Europäischen Kommission kofinanzierten Förderrichtlinien des ERA-NET TRANSCAN (JTC 2014) um das Thema: "Translationsforschung zur Tumorheterogenität beim Menschen für die Überwindung von Wiederauftreten und Therapieresistenz".
Mit humaner Tumorheterogenität ist in dieser Bekanntmachung die Heterogenität innerhalb des Tumors oder zwischen Primärtumor und metastasierten Sekundärtumoren in ein und demselben Patienten gemeint. Im Kontext der Translationsforschung beinhaltet dieses Thema drei spezifische Ziele entsprechend den möglichen klinischen Anwendungen. Projektanträge für transnationale, kooperative Forschungsprojekte müssen mindestens einen der speziellen Bereiche abdecken, die im Folgenden unter jedem Ziel aufgeführt sind. Die Projekte sollten auf einer etablierten und soliden Hypothese aufbauen und hinsichtlich möglicher Verbesserungen in der klinischen Praxis relevant sein.
Ziel 1:
Entwicklung und Validierung von Methoden zur Untersuchung der Tumorheterogenität beim Menschen (einschließlich Heterogenität zwischen Primärtumor und metastasierten Sekundärtumoren)
- Alternativmethoden zur einfachen Biopsie bei der Tumorprobenahme (Flüssigkeitsbiopsie, Einzelzellanalysen, Bildgebung etc.), um systematische Abweichungen bei der Probenahme zu vermeiden;
- Methoden zur Beurteilung der Tumorheterogenität im Primärtumor oder in den Metastasen;
- Methoden zur Verfolgung der Tumorentwicklung im Krankheitsverlauf unter Einsatz minimal- oder nichtinvasiver Verfahren.
Ziel 2:
Studien zur Tumorheterogenität beim Menschen für die Steuerung therapeutischer Maßnahmen und die Identifizierung neuer therapeutischer Ziele
- Beurteilung der Wirkung der Tumorheterogenität auf die Behandlungseffektivität und das Ergebnis für den Patienten (klinischer Nutzen des Nachweises von Driver/Passenger-Mutationen, klinischer Nutzen der Bestimmung von kleineren Subklonen, klinischer Nutzen der unterschiedlichen Molekularveränderungen bei Primärtumor und Metastasen);
- Entwicklung von Tests zur Messung des Grades der Tumorheterogenität, der auf eine mögliche Unwirksamkeit der Therapie und ein Tumorrezidiv hindeutet;
Entwicklung von Tests zur Beschreibung der Rolle der Tumorheterogenität in Resistenzmechanismen und zur Bestimmung neuer Ziele für die Therapie.
Ziel 3:
Entwicklung neuer präziser Therapiestrategien, die gegen Tumorheterogenität wirken und damit ein Wiederauftreten des Tumors oder Therapieresistenz vermeiden können
- Evaluierung von Therapien (Kombinationen, neue Strategien, Behandlungsplan), die auf multiple subklonale somatische Vorgänge zielen oder das Entstehen resistenter Subklone verhindern sollen.
Folgende Arten von Forschungsprojekten sind im Rahmen der Bekanntmachung nicht förderfähig:
- Studien zur intertumoralen Heterogenität, d. h. Erforschung der Heterogenität zwischen Tumoren verschiedener Patienten;
- Studien zur Heterogenität der Mikroumgebung des Tumors;
- Untersuchung präklinischer Modelle (Zelllinien und Tiermodelle);
- Klinische Studien der Phasen III und IV;

Nachwuchsförderung (Kapazitätsaufbau) - optional
Translationsforschung soll Hindernisse beseitigen, die einer multidisziplinären und multiprofessionellen Zusammenarbeit im Wege stehen. Kliniker, Forscher und diverse Mitarbeiter aus verschiedenen Bereichen (Wissenschaft, Wirtschaft, Regulierungsstellen) sollen effektiv zusammenarbeiten, um die Überführung wissenschaftlicher Erkenntnisse in die klinische Anwendung zu beschleunigen und die Forschung schneller mit Erkenntnissen aus der Anwendungsbeobachtung und klinischen Praxis zu versorgen. Auf Grund der Komplexität des Prozesses ist es erforderlich, sowohl auf individueller als auch auf kollektiver Ebene Forschungsschnittstellen/-infrastrukturen für die Translationsmedizin zu schaffen. Dafür wird in den Zielen von TRANSCAN die Unterstützung der folgenden Aktivitäten zum Kapazitätsaufbau genannt, die den Auf- und Ausbau multidisziplinärer Arbeitsgruppen in einem integrierten Verfahren fördern sollen:
- Austausch/Mobilität einzelner Expertinnen oder Experten, um bestehende multidisziplinäre Translationsgruppen mit neuem Fachwissen zu versorgen und/oder
- Anwerben von einzelnen Expertinnen oder Experten durch eine Translationsgruppe mit dem Ziel, der bestehenden Gruppe bisher nicht intern verfügbares Fachwissen und Knowhow zu verschaffen.
Derartige Aktivitäten werden gegebenenfalls innerhalb der Projekte unterstützt, die im Rahmen der Bekanntmachung JTC 2014 zur Förderung ausgewählt werden.
Somit können Antragsteller einen zusätzlichen Antragsteil für diese Aktivitäten (mit einem entsprechenden separaten Budget gemäß den Regeln der jeweiligen nationalen/regionalen Förderorganisationen) hinzufügen. Diese Aktivitäten müssen den Zielen des Forschungsprojekts entsprechen und sollen die Fähigkeit der beteiligten Gruppe(n) zur Durchführung der im Projektplan dargelegten Arbeiten stärken sowie langfristig die Qualität und das Potenzial der von der Gruppe bzw. den Gruppen durchgeführten Translationsforschung verbessern. Je nach Projekt sind u. a. folgende Aktivitäten möglich:
- Austausch/Mobilität von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern (vor allem aus dem Nachwuchs-Bereich) zwischen Gruppen und Ländern, die an dem Projekt beteiligt sind;
- Kurzaufenthalte für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Mitarbeitende etc.;
- Lehrgänge zu bestimmten Aspekten der geplanten wissenschaftlichen Projektarbeiten;
- Kurzfortbildungen (eine oder mehrere Wochen) mehrerer Partnergruppen durch Expertinnen bzw. Experten.
Aktivitäten zur Verbreitung von Ergebnissen, wie die Veranstaltung eines Symposiums, Konferenzen, etc., fallen nicht in den Bereich Kapazitätsaufbau.
Genderaspekte in der Forschung sollen gestärkt werden und integraler Bestandteil der Forschungsstrategie der Verbünde sein. Genderaspekte sind daher in allen Vorhaben in angemessener Weise zu berücksichtigen.

Kontakt:
Projektträger im DLR für das BMBF
- Gesundheitsforschung -
Heinrich-Konen-Straße 1
53227 Bonn
Telefon: 02 28/38 21-12 10 (Sekretariat)

Weitere Informationen:
http://www.bmbf.de/foerderungen/26037.php
http://www.transcanfp7.eu/transcan/mod/resource/view.php?id=87