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Chronische Schmerzen - Innovative medizintechnische Lösungen zur Verbesserung von Prävention, Diagnostik und Therapie
Termin:
28.02.2018
Fördergeber:
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Die vorliegende Förderrichtlinie ist Teil des Handlungsfelds ,,Patientennutzen" und hat zum Ziel, die Gesundheits¬versorgung von Patienten, die unter chronischen Schmerzen leiden oder potenziell von diesen gefährdet sind, zu verbessern. Innovative Produkte und Lösungen aus dem Bereich der Medizintechnik bieten vielfältige Möglichkeiten, die Versorgung chronischer Schmerzpatienten zu optimieren und noch mehr den Patienten in den Mittelpunkt zu stellen.
Gegenstand der Förderung sind industriegeführte, risikoreiche und vorwettbewerbliche Vorhaben der FuE in Form von Verbundprojekten, in denen die Erarbeitung von neuen, marktfähigen, medizintechnischen Lösungen angestrebt wird.
Die angestrebten Lösungen sollen sich insbesondere dadurch auszeichnen, dass Versorgungsleistungen für Schmerzpatienten schneller und spezifischer erbracht werden können und besser koordiniert werden.
Im Versorgungsprozess sollen sich diese Lösungen vor allem in die folgenden Stadien einordnen lassen:
o Prävention des Chronifizierungsprozesses durch eine effektivere und zeitnähere Diagnostik sowie Früherkennung des Chronifizierungsrisikos bei länger andauernden Schmerzen,
o Effizienzsteigerung in der Frühversorgung,
o Optimierung und Individualisierung der Therapie sowie Erhöhung der Lebensqualität der von chronischem Schmerz betroffenen Patienten.
Darüber hinaus sind auch Forschungsleistungen Gegenstand der Förderung, die zu einem handlungsorientierten Verständnis der Schmerzdynamik mit Fokus auf den Übergang vom akuten Schmerz zur Chronifizierung sowie mit Blick auf die mögliche Umkehrung des Prozesses beitragen.
Folgende thematische Schwerpunkte (Themenkomplexe) sind in dieser Hinsicht von Bedeutung:
A. Diagnosen beschleunigen, Chronifizierung vermeiden:
Es werden medizintechnische Lösungen gefördert, die zur Vorbeugung des Chronifizierungsprozesses beitragen. Hierbei liegt der Fokus auf Methoden, die eine Frühidentifikation von Chronifizierungs-Risikofaktoren ermöglichen und Fehldiagnosen vermeiden lassen. Es können neben neuartigen Methoden der Anamnese und Diagnostik jedoch auch Therapieoptionen, die direkt auf eine Vermeidung der Chronifizierung abzielen, einbezogen werden. Da in dieser Phase des Krankheitsverlaufs meist keine auf Schmerzbehandlung spezialisierten Ärzte in die Behandlung eingebunden sind, ist auch die Erforschung von Werkzeugen zur Diagnoseunterstützung zuwendungsfähig. Innovative Methoden der Objektivierung der Schmerzdiagnostik liegen im besonderen Fokus des Fördermoduls. Darüber hinaus können auch Fragestellungen zur Schmerzverarbeitung adressiert werden, die in neuartige Diagnosemöglichkeiten und bildgebende Verfahren zur Identifizierung und Unterscheidung der verschiedenen Schmerz¬formen resultieren. Indirekte und direkte Messmethoden zur subjektiven und objektiven Schmerzbeurteilung und deren potenzieller Anwendung im Klinik- und Praxisbetrieb können erforscht werden, darunter insbesondere solche, die der sicheren Früherkennung von chronischen Schmerzen dienen, um ein besseres Verständnis des Chronifizierungspotenzials von Primärkrankheiten zu erlangen.
B. Patientenspezifisch therapieren, Lebensqualität steigern:
Der zentrale therapeutische Schwerpunkt bei chronifizierten Patienten liegt in der Reduktion der persistierenden Schmerzen. Um Nebenwirkungen zu minimieren, werden Methoden zur Reduktion der Schmerzmedikation gefördert. Diese können in Modellen zur patienten-individuellen Medikamentenbehandlung (z. B. durch Big-Data-Ansätze) aber auch in medizintechnischen Lösungen zur Medikationsverringerung (z. B. durch Schmerzpumpen) oder den Ersatz der Medikation (z. B. durch Neurostimulatoren) ausgestaltet sein. Methoden zur patienten¬spezifischen Optimierung des multimodalen Ansatzes durch Therapieunterstützungssysteme liegen ebenfalls im Fokus wie Systeme, mittels derer sich der Patient perspektivisch zum eigenen Gesundheitsmanager wandeln kann (Patient Empowerment). In diesem Sinne können auch schmerzspezifische Systeme zur Verhaltenstherapie (z. B. durch Bewegungstherapie, zur Stressbewältigung oder zum Entspannungstraining) einbezogen werden. Darüber hinaus sind digitale Versorgungslösungen von Bedeutung, die der Vermeidung und Behandlung der im Zusammenhang mit chronischen Schmerzen entstehenden Resignation, Depression und Angstzustände dienlich sind. Ziel¬setzung ist grundsätzlich die Erhöhung der Lebensqualität des Patienten, die maßgeblich durch i) Schlafstabilisation und die Sicherstellung der Schlafqualität, ii) Erhaltung sozialer Aktivität und die Vermeidung der Isolation; iii) Erhöhung der Arbeitsfähigkeit geprägt wird. In diesem Modul soll auch die Palliativbehandlung im Sinne der Schmerztherapie einbezogen werden.
C. Versorgungsmanagement ausbauen, Effizienz erhöhen:
Um eine effektive und effiziente medizinische Versorgung sicherzustellen, ist der Aufbau von intra- und intersektoralen Versorgungsstrukturen im Bereich der Schmerztherapie und des Schmerzmanagements notwendig. Von besonderem Interesse sind die verbesserte schmerzspezifische Dokumentation sowie der Informationsaustausch der Akteure, vor allem in der ambulanten Rehabilitation und Pflege. Gefördert werden Systeme, die diese Akteure vernetzen, das Versorgungsmanagement sicherstellen und einen Austausch der Informationen ermöglichen. Zudem sind telemedizinische Lösungen förderfähig, die eine sinnvolle Einbindung des Patienten im häuslichen Umfeld sowie Informations- und Kommunikationsstrukturen zum Austausch von medizinischem und alltagsrelevantem Wissen zum gezielten Schmerzmanagement ermöglichen.
Medizintechnische Lösungen im Kontext dieser Fördermaßnahme sind Versorgungslösungen, die vorzugsweise ein Medizinprodukt als zentrales Element beinhalten. Unter den Begriff ,,Medizinprodukt" fallen im Sinne dieser Bekanntmachung digitale Lösungen und physische Produkte, die dem deutschen Medizinproduktegesetz in der aktuell gültigen Fassung oder einer dieses Medizinproduktegesetz ersetzenden europäischen Verordnung unterliegen.
Mit der Abwicklung dieser Fördermaßnahme hat das BMBF derzeit folgenden Projektträger beauftragt:
Projektträger Gesundheitswirtschaft
VDI Technologiezentrum GmbH
Bertolt-Brecht-Platz 3, 10117 Berlin
Telefon: 0 30/2 75 95 06-41, E-Mail: pt_gesundheitswirtschaft@vdi.de
Stichwort ,,Chronische Schmerzen"
Ansprechpartner sind: Dr. Arne Hothan, Dr. Diana Khabipova
Weitere Informationen:
https://www.bmbf.de/foerderungen/bekanntmachung-1433.html
Gegenstand der Förderung sind industriegeführte, risikoreiche und vorwettbewerbliche Vorhaben der FuE in Form von Verbundprojekten, in denen die Erarbeitung von neuen, marktfähigen, medizintechnischen Lösungen angestrebt wird.
Die angestrebten Lösungen sollen sich insbesondere dadurch auszeichnen, dass Versorgungsleistungen für Schmerzpatienten schneller und spezifischer erbracht werden können und besser koordiniert werden.
Im Versorgungsprozess sollen sich diese Lösungen vor allem in die folgenden Stadien einordnen lassen:
o Prävention des Chronifizierungsprozesses durch eine effektivere und zeitnähere Diagnostik sowie Früherkennung des Chronifizierungsrisikos bei länger andauernden Schmerzen,
o Effizienzsteigerung in der Frühversorgung,
o Optimierung und Individualisierung der Therapie sowie Erhöhung der Lebensqualität der von chronischem Schmerz betroffenen Patienten.
Darüber hinaus sind auch Forschungsleistungen Gegenstand der Förderung, die zu einem handlungsorientierten Verständnis der Schmerzdynamik mit Fokus auf den Übergang vom akuten Schmerz zur Chronifizierung sowie mit Blick auf die mögliche Umkehrung des Prozesses beitragen.
Folgende thematische Schwerpunkte (Themenkomplexe) sind in dieser Hinsicht von Bedeutung:
A. Diagnosen beschleunigen, Chronifizierung vermeiden:
Es werden medizintechnische Lösungen gefördert, die zur Vorbeugung des Chronifizierungsprozesses beitragen. Hierbei liegt der Fokus auf Methoden, die eine Frühidentifikation von Chronifizierungs-Risikofaktoren ermöglichen und Fehldiagnosen vermeiden lassen. Es können neben neuartigen Methoden der Anamnese und Diagnostik jedoch auch Therapieoptionen, die direkt auf eine Vermeidung der Chronifizierung abzielen, einbezogen werden. Da in dieser Phase des Krankheitsverlaufs meist keine auf Schmerzbehandlung spezialisierten Ärzte in die Behandlung eingebunden sind, ist auch die Erforschung von Werkzeugen zur Diagnoseunterstützung zuwendungsfähig. Innovative Methoden der Objektivierung der Schmerzdiagnostik liegen im besonderen Fokus des Fördermoduls. Darüber hinaus können auch Fragestellungen zur Schmerzverarbeitung adressiert werden, die in neuartige Diagnosemöglichkeiten und bildgebende Verfahren zur Identifizierung und Unterscheidung der verschiedenen Schmerz¬formen resultieren. Indirekte und direkte Messmethoden zur subjektiven und objektiven Schmerzbeurteilung und deren potenzieller Anwendung im Klinik- und Praxisbetrieb können erforscht werden, darunter insbesondere solche, die der sicheren Früherkennung von chronischen Schmerzen dienen, um ein besseres Verständnis des Chronifizierungspotenzials von Primärkrankheiten zu erlangen.
B. Patientenspezifisch therapieren, Lebensqualität steigern:
Der zentrale therapeutische Schwerpunkt bei chronifizierten Patienten liegt in der Reduktion der persistierenden Schmerzen. Um Nebenwirkungen zu minimieren, werden Methoden zur Reduktion der Schmerzmedikation gefördert. Diese können in Modellen zur patienten-individuellen Medikamentenbehandlung (z. B. durch Big-Data-Ansätze) aber auch in medizintechnischen Lösungen zur Medikationsverringerung (z. B. durch Schmerzpumpen) oder den Ersatz der Medikation (z. B. durch Neurostimulatoren) ausgestaltet sein. Methoden zur patienten¬spezifischen Optimierung des multimodalen Ansatzes durch Therapieunterstützungssysteme liegen ebenfalls im Fokus wie Systeme, mittels derer sich der Patient perspektivisch zum eigenen Gesundheitsmanager wandeln kann (Patient Empowerment). In diesem Sinne können auch schmerzspezifische Systeme zur Verhaltenstherapie (z. B. durch Bewegungstherapie, zur Stressbewältigung oder zum Entspannungstraining) einbezogen werden. Darüber hinaus sind digitale Versorgungslösungen von Bedeutung, die der Vermeidung und Behandlung der im Zusammenhang mit chronischen Schmerzen entstehenden Resignation, Depression und Angstzustände dienlich sind. Ziel¬setzung ist grundsätzlich die Erhöhung der Lebensqualität des Patienten, die maßgeblich durch i) Schlafstabilisation und die Sicherstellung der Schlafqualität, ii) Erhaltung sozialer Aktivität und die Vermeidung der Isolation; iii) Erhöhung der Arbeitsfähigkeit geprägt wird. In diesem Modul soll auch die Palliativbehandlung im Sinne der Schmerztherapie einbezogen werden.
C. Versorgungsmanagement ausbauen, Effizienz erhöhen:
Um eine effektive und effiziente medizinische Versorgung sicherzustellen, ist der Aufbau von intra- und intersektoralen Versorgungsstrukturen im Bereich der Schmerztherapie und des Schmerzmanagements notwendig. Von besonderem Interesse sind die verbesserte schmerzspezifische Dokumentation sowie der Informationsaustausch der Akteure, vor allem in der ambulanten Rehabilitation und Pflege. Gefördert werden Systeme, die diese Akteure vernetzen, das Versorgungsmanagement sicherstellen und einen Austausch der Informationen ermöglichen. Zudem sind telemedizinische Lösungen förderfähig, die eine sinnvolle Einbindung des Patienten im häuslichen Umfeld sowie Informations- und Kommunikationsstrukturen zum Austausch von medizinischem und alltagsrelevantem Wissen zum gezielten Schmerzmanagement ermöglichen.
Medizintechnische Lösungen im Kontext dieser Fördermaßnahme sind Versorgungslösungen, die vorzugsweise ein Medizinprodukt als zentrales Element beinhalten. Unter den Begriff ,,Medizinprodukt" fallen im Sinne dieser Bekanntmachung digitale Lösungen und physische Produkte, die dem deutschen Medizinproduktegesetz in der aktuell gültigen Fassung oder einer dieses Medizinproduktegesetz ersetzenden europäischen Verordnung unterliegen.
Mit der Abwicklung dieser Fördermaßnahme hat das BMBF derzeit folgenden Projektträger beauftragt:
Projektträger Gesundheitswirtschaft
VDI Technologiezentrum GmbH
Bertolt-Brecht-Platz 3, 10117 Berlin
Telefon: 0 30/2 75 95 06-41, E-Mail: pt_gesundheitswirtschaft@vdi.de
Stichwort ,,Chronische Schmerzen"
Ansprechpartner sind: Dr. Arne Hothan, Dr. Diana Khabipova
Weitere Informationen:
https://www.bmbf.de/foerderungen/bekanntmachung-1433.html