« Forschungslandschaft: Projekte
Arriving Care - Geteilte Verantwortlichkeiten zwischen 'Parenting' und Professionalität (Arbeitstitel)
Projektleiter:
Projekthomepage:
Finanzierung:
Haushalt;
"Wer sorgt [eigentlich heute] tagein taugaus für wen und mit welchen Folgen?" (Jurzcyk & Rerrich 2015, 11; Änderung A. F.)
Die normativen Anforderungen an eine verantwortete Elternschaft nehmen im Zusammenhang mit Individualisierungs- und Destandardisierungsprozessen in den letzten Jahrzehnten stark zu. Wenn beide Elternteile bereits frühzeitig wieder am Erwerbssektor teilnehmen, stehen sie vor der Herausforderung die Betreuung des eigenen Kindes entsprechend anderweitig zu organisieren. An dieser Stelle geraten neben privaten Care-Formationen auch zeitgenössische Kindertagespflege- und Kindertageseinrichtungen in den Blick. Liegle (2013, 54) beschreibt Betreuung als die "umfassende Sorge für das leibliche und seelische Wohl und das Wohlbefinden der Kinder, Zeit für Kinder, Aufmerksamkeit für ihre Signale und Bedürfnisse, Zuwendung und Anerkennung". Bildung, Erziehung und Betreuung gelten heutzutage als die Schlagwörter in frühpädagogischen Settings. Während zahlreiche Studien über frühkindliche Bildung und Erziehung existieren, verbleibt der Betreuungsbegriff häufig eher im Hintergrund. Viel eher werden mit diesem, wie das Zitat von Liegle bereits impliziert, wiederum eine Vielzahl an weiteren Begriffen wie Sorge, Pflege, Kindeswohl, Verantwortung etc. verbunden.
In der geplanten Dissertation "Arriving Care" dient der Sorgebegriff als analytische Heuristik um die Ausgestaltung je spezifischer Betreuungsarrangements zwischen privat-familialer und öffentlich-institutioneller Perspektive analytisch aufarbeiten zu können.
Mithilfe der Grounded Theory stellen leitfadengestützte Interviews mit Eltern und ErzieherInnen aus dem U3-Bereich die Analysefolie dar. Diese ausschnitthaften Thematisierungen der jeweils eigenen Zuständigkeit für das Kind können dann dazu genutzt werden theoretische Bezugslinien zum Betreuungsbegriff herzustellen (siehe hierzu auch Frindte, 2016). Im Gegensatz zu Studien über "care-leavers" (z. B. Eßer, 2013) wird folglich der Prozess "arriving care" in der Verschränkung zweier Care-Kontexte perspektivisch in den Blick genommen.
Literatur
Eßer, F. (2013): Familienkindheit als sozialpädagogische Herstellungsleistung: Ethnographische Betrachtungen zu familienähnlichen Formen der Heimerziehung. In: Diskurs Kindheits- und Jugendforschung, 2, S. 163-176.
Frindte, A. (2016): "Und das Wichtigste ist immer zu vermitteln, ich mag dein Kind" - Professionelle Perspektiven auf interdependente Sorgetätigkeiten in Kindertageseinrichtungen. In: Nentwig-Gesemann, I./Fröhlich-Gildhoff, K./Betz, T./Viernickel, S. (Hrsg.): Forschung in der Frühpädagogik IX. Schwerpunkt: Institutionalisierung früher Kindheit und Organisationsentwicklung. Freiburg: FEL Verlag, S. 85-111
Jurczyk, K. & Rerrich, M. S. (2015). Die Arbeit des Alltags 2015. Entgrenzungsprozesse und Impulse für die Neuorganisation von Care. In C. Papsdorf (Hrsg.): Beiträge zur Public Sociology anlässlich der Emeritierung von Prof. Dr. G. Günter Voß. Zugriff am 06.09.2016. Verfügbar unter http://ggv-webinfo.de/wp-content/uploads/2015/09/Public-Sociology-Karin-Jurczyk-Maria-S-Rerrich.pdf
Liegle, L. (2013): Frühpädagogik. Erziehung und Bildung kleiner Kinder. Ein dialogischer Ansatz, Stuttgart: Kohlhammer.
Die normativen Anforderungen an eine verantwortete Elternschaft nehmen im Zusammenhang mit Individualisierungs- und Destandardisierungsprozessen in den letzten Jahrzehnten stark zu. Wenn beide Elternteile bereits frühzeitig wieder am Erwerbssektor teilnehmen, stehen sie vor der Herausforderung die Betreuung des eigenen Kindes entsprechend anderweitig zu organisieren. An dieser Stelle geraten neben privaten Care-Formationen auch zeitgenössische Kindertagespflege- und Kindertageseinrichtungen in den Blick. Liegle (2013, 54) beschreibt Betreuung als die "umfassende Sorge für das leibliche und seelische Wohl und das Wohlbefinden der Kinder, Zeit für Kinder, Aufmerksamkeit für ihre Signale und Bedürfnisse, Zuwendung und Anerkennung". Bildung, Erziehung und Betreuung gelten heutzutage als die Schlagwörter in frühpädagogischen Settings. Während zahlreiche Studien über frühkindliche Bildung und Erziehung existieren, verbleibt der Betreuungsbegriff häufig eher im Hintergrund. Viel eher werden mit diesem, wie das Zitat von Liegle bereits impliziert, wiederum eine Vielzahl an weiteren Begriffen wie Sorge, Pflege, Kindeswohl, Verantwortung etc. verbunden.
In der geplanten Dissertation "Arriving Care" dient der Sorgebegriff als analytische Heuristik um die Ausgestaltung je spezifischer Betreuungsarrangements zwischen privat-familialer und öffentlich-institutioneller Perspektive analytisch aufarbeiten zu können.
Mithilfe der Grounded Theory stellen leitfadengestützte Interviews mit Eltern und ErzieherInnen aus dem U3-Bereich die Analysefolie dar. Diese ausschnitthaften Thematisierungen der jeweils eigenen Zuständigkeit für das Kind können dann dazu genutzt werden theoretische Bezugslinien zum Betreuungsbegriff herzustellen (siehe hierzu auch Frindte, 2016). Im Gegensatz zu Studien über "care-leavers" (z. B. Eßer, 2013) wird folglich der Prozess "arriving care" in der Verschränkung zweier Care-Kontexte perspektivisch in den Blick genommen.
Literatur
Eßer, F. (2013): Familienkindheit als sozialpädagogische Herstellungsleistung: Ethnographische Betrachtungen zu familienähnlichen Formen der Heimerziehung. In: Diskurs Kindheits- und Jugendforschung, 2, S. 163-176.
Frindte, A. (2016): "Und das Wichtigste ist immer zu vermitteln, ich mag dein Kind" - Professionelle Perspektiven auf interdependente Sorgetätigkeiten in Kindertageseinrichtungen. In: Nentwig-Gesemann, I./Fröhlich-Gildhoff, K./Betz, T./Viernickel, S. (Hrsg.): Forschung in der Frühpädagogik IX. Schwerpunkt: Institutionalisierung früher Kindheit und Organisationsentwicklung. Freiburg: FEL Verlag, S. 85-111
Jurczyk, K. & Rerrich, M. S. (2015). Die Arbeit des Alltags 2015. Entgrenzungsprozesse und Impulse für die Neuorganisation von Care. In C. Papsdorf (Hrsg.): Beiträge zur Public Sociology anlässlich der Emeritierung von Prof. Dr. G. Günter Voß. Zugriff am 06.09.2016. Verfügbar unter http://ggv-webinfo.de/wp-content/uploads/2015/09/Public-Sociology-Karin-Jurczyk-Maria-S-Rerrich.pdf
Liegle, L. (2013): Frühpädagogik. Erziehung und Bildung kleiner Kinder. Ein dialogischer Ansatz, Stuttgart: Kohlhammer.
Anmerkungen
Schlagworte:
Sorgebegriff
Sorgebegriff
Kontakt

M.A. Annegret Gaßmann geb. Frindte
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Philosophische Fakultät III
Institut für Pädagogik
Franckeplatz 1
06110
Halle (Saale)
Tel.:+49 345 5523802
weitere Projekte
Die Daten werden geladen ...