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Materialwissenschaft und Werkstofftechnik - DFG startet siebte Nachwuchsakademie
Termin:
31.03.2015
Fördergeber:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) startet unter dem Motto ,,Thermodynamik und Kinetik in mehrkomponentigen metallischen und keramischen Werkstoffen" eine siebte Nachwuchsakademie im Fachgebiet Materialwissenschaft und Werkstofftechnik. Ziel von Nachwuchsakademien ist es, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einem frühen Stadium ihrer Karriere auf die eigenständige Durchführung von Forschungsprojekten vorzubereiten und an die Leitung ihres ersten eigenen DFG-Projekts heranzuführen. Mit ihnen sollen herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler möglichst frühzeitig für interdisziplinäre Forschungsansätze sensibilisiert und gewonnen werden. Ein wesentliches Ziel von Nachwuchsakademien ist es darüber hinaus, dem Mangel an exzellent ausgebildetem wissenschaftlichem Nachwuchs auf interdisziplinären Gebieten abzuhelfen.
Die Eigenschaften eines Werkstoffs werden nicht nur von seiner chemischen Zusammensetzung, sondern in besonderem Maß auch vom Gefüge bestimmt, das sich entsprechend der Herstellungsbedingungen bildet. Für die Einstellung des Gefüges müssen die relevante Thermodynamik (Gleichgewichtszustände und treibende Kräfte) und Kinetik (Zeitskalen, Zwischenzustände) verstanden und beherrscht werden. Insbesondere zur Beschreibung der Ausbildung des Gefüges in hochkomponentigen Werkstoffen, wie sie heutzutage in der Mehrzahl der technischen Anwendungen zum Einsatz kommen, ist eine exakte Kenntnis der thermodynamischen und kinetischen Gegebenheiten unverzichtbar. Eine praktikable Methode zur Beschreibung der Thermodynamik in komplexen hochkomponentigen Legierungen ist die Methode Calphad (Computer Coupling of Phase Diagram and Thermochemistry), deren Genauigkeit und generelle Anwendbarkeit derzeit von anderen Methoden nicht erreicht wird. Die Calphad-Methode als thermodynamische Ausgangsbasis sowie experimentelle und theoretische Methoden zur Kinetik von Phasenumwandlungen stellen das Instrumentarium zum Verständnis der Gefügebildung dar.
Unter die theoretischen Methoden fällt die Modellbildung zur statistischen Vorhersage von Gefügeparametern, bei denen heterogene lokale Gleichgewichte an Grenzflächen simultan mit kinetischen Prozessen berechnet werden, wie beispielsweise Phasenumwandlungsmodelle auf der Basis von ein- beziehungsweise mehrdimensionalen Finiten Differenzen oder Finiten Volumina. Ebenso in diese Kategorie fallen Modelle zur Vorhersage der Größenverteilung von Ausscheidungsteilchen und der Langzeitstabilität von Gefügen. Durch direkte Modellierung des Gefüges zum Beispiel mit der Phasenfeldmethode oder gitterfreien Methoden lassen sich Aussagen zur Morphologie von verschiedenen Gefügebestandteilen treffen.
Im Rahmen der Nachwuchsakademie ,,Thermodynamik und Kinetik in mehrkomponentigen metallischen und keramischen Werkstoffen" soll hervorragend qualifizierten Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern die Möglichkeit geboten werden, in einem breiten Umfeld werkstoffwissenschaftliche Forschungsthemen zu entwerfen und zu bearbeiten. Weiterhin sollen ihnen durch Diskussionen mit Kolleginnen und Kollegen sowie einschlägig ausgewiesenen, erfahrenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland Impulse für die eigene Forschungstätigkeit und zur wissenschaftlichen Weiterqualifikation gegeben werden.
Kontakt:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Kennedyallee 40
53175 Bonn
Prof. Dr. Dr h.c. Markus Rettenmayr,
Otto-Schott-Institut für Materialforschung,
Friedrich-Schiller-Universität Jena,
Löbdergraben 32,
07743 Jena,
Tel. +4936419-47790,
M.Rettenmayr@uni-jena.de
Professor Dr. Rainer Schmid-Fetzer,
Institut für Metallurgie,
Technische Universität Clausthal,
Robert-Koch-Str. 42,
38678 Clausthal-Zellerfeld,
Tel. +49532372-2150,
Schmid-Fetzer@tu-clausthal.de
Weitere Informationen:
http://www.dfg.de/foerderung/info_wissenschaft/info_wissenschaft_15_07/index.html
Die Eigenschaften eines Werkstoffs werden nicht nur von seiner chemischen Zusammensetzung, sondern in besonderem Maß auch vom Gefüge bestimmt, das sich entsprechend der Herstellungsbedingungen bildet. Für die Einstellung des Gefüges müssen die relevante Thermodynamik (Gleichgewichtszustände und treibende Kräfte) und Kinetik (Zeitskalen, Zwischenzustände) verstanden und beherrscht werden. Insbesondere zur Beschreibung der Ausbildung des Gefüges in hochkomponentigen Werkstoffen, wie sie heutzutage in der Mehrzahl der technischen Anwendungen zum Einsatz kommen, ist eine exakte Kenntnis der thermodynamischen und kinetischen Gegebenheiten unverzichtbar. Eine praktikable Methode zur Beschreibung der Thermodynamik in komplexen hochkomponentigen Legierungen ist die Methode Calphad (Computer Coupling of Phase Diagram and Thermochemistry), deren Genauigkeit und generelle Anwendbarkeit derzeit von anderen Methoden nicht erreicht wird. Die Calphad-Methode als thermodynamische Ausgangsbasis sowie experimentelle und theoretische Methoden zur Kinetik von Phasenumwandlungen stellen das Instrumentarium zum Verständnis der Gefügebildung dar.
Unter die theoretischen Methoden fällt die Modellbildung zur statistischen Vorhersage von Gefügeparametern, bei denen heterogene lokale Gleichgewichte an Grenzflächen simultan mit kinetischen Prozessen berechnet werden, wie beispielsweise Phasenumwandlungsmodelle auf der Basis von ein- beziehungsweise mehrdimensionalen Finiten Differenzen oder Finiten Volumina. Ebenso in diese Kategorie fallen Modelle zur Vorhersage der Größenverteilung von Ausscheidungsteilchen und der Langzeitstabilität von Gefügen. Durch direkte Modellierung des Gefüges zum Beispiel mit der Phasenfeldmethode oder gitterfreien Methoden lassen sich Aussagen zur Morphologie von verschiedenen Gefügebestandteilen treffen.
Im Rahmen der Nachwuchsakademie ,,Thermodynamik und Kinetik in mehrkomponentigen metallischen und keramischen Werkstoffen" soll hervorragend qualifizierten Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern die Möglichkeit geboten werden, in einem breiten Umfeld werkstoffwissenschaftliche Forschungsthemen zu entwerfen und zu bearbeiten. Weiterhin sollen ihnen durch Diskussionen mit Kolleginnen und Kollegen sowie einschlägig ausgewiesenen, erfahrenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland Impulse für die eigene Forschungstätigkeit und zur wissenschaftlichen Weiterqualifikation gegeben werden.
Kontakt:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Kennedyallee 40
53175 Bonn
Prof. Dr. Dr h.c. Markus Rettenmayr,
Otto-Schott-Institut für Materialforschung,
Friedrich-Schiller-Universität Jena,
Löbdergraben 32,
07743 Jena,
Tel. +4936419-47790,
M.Rettenmayr@uni-jena.de
Professor Dr. Rainer Schmid-Fetzer,
Institut für Metallurgie,
Technische Universität Clausthal,
Robert-Koch-Str. 42,
38678 Clausthal-Zellerfeld,
Tel. +49532372-2150,
Schmid-Fetzer@tu-clausthal.de
Weitere Informationen:
http://www.dfg.de/foerderung/info_wissenschaft/info_wissenschaft_15_07/index.html