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FORKA - Forschung für den Rückbau kerntechnischer Anlagen

Termin:
15.12.2021
Fördergeber:
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) beabsichtigt, seine Forschungsförderung auf dem Gebiet der Stilllegung kerntechnischer Anlagen fortzusetzen und damit den geordneten Ausstieg Deutschlands aus der Nutzung der Kerntechnik zur Stromproduktion zu unterstützen. Die Fördermaßnahme ist Teil des Rahmenprogrammes ErUM - Erforschung von Universum und Materie.

Gefördert werden anwendungsorientierte und praxisrelevante Forschungsarbeiten mit Bezug zur Rückbauforschung insbesondere aus den folgenden Bereichen:
Zerlege- und Dekontaminationsverfahren, insbesondere:
o Weiterentwicklung und Optimierung bestehender Zerlege- und Dekontaminationsverfahren, insbesondere hinsichtlich Automatisierung, erhöhter Sicherheit und Wirtschaftlichkeit, Minimierung radioaktiver Sekundärabfälle
o Entwicklung kurzfristig verfügbarer Zerlege- und Dekontaminationsverfahren für konkrete Problemstellungen

Freigabeverfahren und konventionelle Entsorgungswege (inklusive Gebäude- und Geländefreigabe), insbesondere:
o Entwicklung und Optimierung von Verfahren zur Freigabe der beim Rückbau kerntechnischer Anlagen anfallenden Reststoffe (z. B. Bauschutt, Metalle) unter Berücksichtigung von Akzeptanzkriterien
o Entwicklung von Verfahren zur vereinfachten bzw. automatisierten Freimessung von Anlageteilen und Gebäuden unter Berücksichtigung des Strahlenschutzes
o Entwicklung von praxisrelevanten Methoden zur digitalen Raumerfassung und -darstellung (mithilfe neuartiger bildgebender Verfahren und Hardware)

Behandlung radioaktiver Abfälle, insbesondere:
o Entwicklung von Verfahren zur Reduzierung radioaktiver Abfälle unter Berücksichtigung der Endlagerkriterien (z. B. Abfallvolumen, Garantiewerte)
o Entwicklung von Verfahren zur endlagergerechten Konditionierung problematischer (Alt-)Abfälle (z. B. Graphit, ¬Beryllium, bitumisierte Abfälle, einige flüssig-organische Abfälle)
o Entwicklung von Verfahren zur Automatisierung von Konditionierungsprozessen
o Charakterisierung langlebiger, schwer messbarer Aktivierungsprodukte
o Konzepte zur Vermeidung von sekundären radioaktiven Abfällen
o Recycling und Aufarbeitung wertvoller Materialien sowie einzelner Abfallkomponenten (z. B. Kupfer, Stahl, Radioisotope)

Abfalldeklaration und Zwischenlagerung, insbesondere:
o Zerstörungsfreie Deklaration bzw. Analyse von (Alt-)Abfällen (z. B. innovative Analyseverfahren)
o Entwicklung von Verfahren zur Automatisierung von Prozessen bei der Abfalldeklaration
o Zwischenlagerung von Abfällen mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung
o Zwischenlagerung abgebrannter Brennelemente aus Forschungsreaktoren
o Entwicklung von anwendungsorientierten Verfahren zur Kosten- und Abfallminimierung durch effektive Rückbauplanung (z. B. Tools zur Berechnung realer Aktivitäten und Dosisleistung, CAD-Modelle)

Umwelt- und Strahlenschutz, insbesondere:
o Verfahren zur Standortsanierung, z. B. Phytoremediation
o Verfahren zur Charakterisierung, Handhabung und Aufbereitung kontaminierter Materialien und Medien

Mensch und Organisation, insbesondere:
o Faktor Mensch
o Sicherheitskultur
o Planungsinstrumente und (digitale) Hardware

Die Themen der Forschungsarbeiten müssen eine hohe Relevanz für den Rückbau kerntechnischer Anlagen haben und/oder sollten zur methodischen Weiterentwicklung der Rückbauforschung in Deutschland beitragen. Um den -Anforderungen an Sicherheit und Technik im Rückbau sowie dem vorhandenen und zukünftigen Bedarf gerecht zu werden, sollte die Automatisierung von Systemen und Prozessen entsprechend bei der Projektentwicklung berücksichtigt werden.
Gefördert werden sollen in der Regel Verbundprojekte aus Unternehmen und Hochschulen bzw. Forschungseinrichtungen, um so einen wirksamen Transfer von Forschungsergebnissen in innovative Dienstleistungen und Produkte einerseits und die Stärkung der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses andererseits zu erreichen. Die Integration von Maßnahmen zur Nachwuchsförderung wird erwartet. Die Förderung von Nachwuchsgruppen ist in begründeten Ausnahmefällen möglich.
Vor dem Hintergrund der wachsenden Komplexität des Fachgebiets und der zunehmenden internationalen Bedeutung des kerntechnischen Rückbaus werden internationale Kooperationen unterstützt. Die Teilnahme an internationalen Aktivitäten, Tagungen oder Fachkongressen sowie die Präsentation der erarbeiteten Ergebnisse im internationalen Umfeld werden begrüßt.

Antragsberechtigt sind Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sowie Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft.

Das Antragsverfahren ist zweistufig angelegt.

Mit der Abwicklung der Fördermaßnahme hat das BMBF derzeit folgenden Projektträger beauftragt:
Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) gGmbH
Ansprechpartnerin: Dr. Katharina Stummeyer
Telefon: +49 (0)2 21/20 68-7 25
E-Mail: projekttraeger@grs.de

Weitere Informationen:
https://www.bmbf.de/foerderungen/bekanntmachung-3681.html
www.projekttraeger.grs.de