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Förderung des Strukturaufbaus in der Versorgungsforschung
Termin:
15.05.2015
Fördergeber:
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Ziel dieses Förderangebotes ist es, die Versorgungsforschung durch gezielte Maßnahmen zu stärken, um eine leistungsfähige Forschungslandschaft zu schaffen. Die für eine effiziente und bedarfsgerechte Versorgungsforschung notwendigen Kooperationen zwischen Wissenschaft und Praxis sollen durch regionale Kooperationsnetze auf eine dauerhafte Grundlage gestellt werden. Ergänzend ist die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses vorgesehen. Durch die Förderung von Nachwuchsgruppen werden Kompetenzen und Kapazitäten an ausgewählten Standorten erweitert. Es werden zwei unterschiedliche Bausteine der Förderung angeboten, und zwar einerseits für den Aufbau lokaler Kooperationsnetze (Modul 1), andererseits für die Einrichtung von Nachwuchsgruppen (Modul 2).
Das Förderangebot beinhaltet zwei eigenständige Module: Kooperationsnetze für die Versorgungsforschung (Modul 1) und wissenschaftliche Nachwuchsgruppen (Modul 2). Anträge zu den beiden Modulen müssen getrennt gestellt werden. Die Unterstützung dieser Maßnahmen durch das BMBF erfolgt über die Förderung konkreter Forschungsprojekte.
Die Themen der Forschungsprojekte müssen sich aus den Herausforderungen des demografischen Wandels an das Gesundheitssystem ergeben. Dies umfasst Erkrankungen aller Generationen, beispielsweise spezielle Erkrankungen alter und sehr alter Menschen, Multimorbiditäten, psychosoziale Krankheitsbilder im Zusammenhang mit dem Berufsleben oder die Versorgung chronisch kranker Kinder. Auch Forschungsfragen aus dem Bereich der Pflege können bearbeitet werden.
Modul 1 Kooperationsnetze für die Versorgungsforschung
Kooperationsnetze sind als lokale oder begrenzt regionale Strukturen zu konzipieren. Sie sollen auf vorhandenen Forschungs- und Kooperationsstrukturen aufbauen und diese erweitern, verfestigen und verstetigen. Sie können eine begrenzte regionale Ausdehnung haben, wenn am Ort nicht alle wesentlichen Netzwerkpartner vorhanden sind. Ein überregionales Kooperationsnetz ist nicht Gegenstand der Förderung. In einem tragfähigen strukturellen Gesamtkonzept sind die vorhandenen Strukturen und ihr Ausbau zu einem Kooperationsnetz darzulegen.
Das wissenschaftliche Gesamtkonzept eines Netzes muss einen größeren zusammenhängenden Forschungsschwerpunkt erkennen lassen, der disziplinenübergreifend bearbeitet wird und für das Versorgungsgeschehen relevant ist.
Die aufzubauenden Kooperationsnetze sollen sich durch eine vielfache Vernetzung auszeichnen:
Auf der wissenschaftlichen Ebene müssen alle für den jeweiligen Forschungsschwerpunkt relevanten Wissenschaftsdisziplinen im Bereich der Versorgungsforschung an einem Standort eingebunden sein. Dies können verschiedene Fachdisziplinen innerhalb einer Universität sein, sowohl fakultätsintern als auch -übergreifend, z. B. Medizin und Pflegeforschung, Sozialwissenschaften und Psychologie. Befinden sich mehrere forschungsaktive Einrichtungen im Bereich der Versorgungsforschung in regionaler Nähe, z. B. Hochschulen, Fachhochschulen und außeruniversitäre Forschungsinstitute, soll eine einrichtungsübergreifende Vernetzung aller wesentlichen wissenschaftlichen Partner in Form eines Verbundes stattfinden.
Auf der Ebene der Kooperation der Wissenschaft mit Akteuren der Versorgung soll eine auf Langfristigkeit angelegte, externe Vernetzung mit den Leistungserbringern aufgebaut werden, z. B. mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, ambulanten Pflegediensten, Pflegeheimen, Krankenhäusern, Rehabilitationseinrichtungen, Ergotherapie und Physiotherapie.
Schließlich ist die Ebene der indirekt am Versorgungsgeschehen Beteiligten (z. B. Krankenkassen, Pflegekassen, Rentenversicherung, Kassenärztliche Vereinigungen) für Kooperationen zu gewinnen. Sie sind an der Vergütung der Leistungen beteiligt und damit wesentliche Partner für die Umsetzung und Nutzung der zu erwartenden Forschungsergebnisse. Darüber hinaus haben sie Zugriff auf wichtige Datensätze aus der Routineversorgung, die für die Versorgungsforschung genutzt werden könnten.
Es wird erwartet, dass die Netze ein Konzept für die Aus- und Weiterbildung im Bereich der Versorgungsforschung vorlegen. Dies kann u. a. Methodenkurse oder Workshops beinhalten.
Die Effizienz des Kooperationsnetzes muss sich in qualitativ hochwertigen, kooperativ angelegten Forschungsprojekten erweisen. Hierzu können in der Regel bis zu drei Forschungsprojekte, an denen mehrere Netzpartner maßgeblich beteiligt sind, beantragt werden. Alle Kooperationspartner eines Forschungsprojektes müssen Mitglieder des Netzes sein.
Als innovatives und nachhaltiges Strukturelement eines Kooperationsnetzes ist eine Koordinierungsstelle einzurichten, die auch nach Auslauf der Bundesförderung weiterhin Bestand haben muss. Aufgabe der Koordinierungsstelle ist es, die gemeinsamen Forschungsprojekte zu koordinieren, verbindliche Kooperationen im Netz aufzubauen, zu organisieren und über konkrete Forschungsprojekte hinaus nachhaltig zu pflegen. Auch ist sie für die Sichtbarkeit des Netzes in der Öffentlichkeit und für die Attraktivität für potentielle Kooperationspartner verantwortlich.
Der Ausbau spezifischer Methodenkompetenz in der Versorgungsforschung durch einen zentralen Ansprechpartner im Netzwerk ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Dies sollte nicht in Konkurrenz bzw. parallel zu bestehenden Strukturen geschehen, sondern als Integration in bestehende Strukturen, wie z. B. durch Einbindung von biometrischen Instituten oder Koordinierungszentren für klinische Studien.
Über den Zusammenschluss in den lokalen Kooperationsnetzen hinaus wird der wissenschaftliche Erfahrungsaustausch mit nationalen und internationalen Expertinnen und Experten auf dem Gebiet der Versorgungsforschung explizit gewünscht.
Modul 2 Nachwuchsgruppen für die Versorgungsforschung
An Standorten mit bereits etablierter Versorgungsforschung soll dem forschungsorientierten Nachwuchs die Möglichkeit zum Aufbau einer eigenen Arbeitsgruppe gegeben werden. Qualifizierte Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler sollen die Chance erhalten, mittels eines strukturierten Forschungsprojektes selbstständig zu arbeiten und sich dadurch für eine wissenschaftliche Laufbahn zu qualifizieren. Dabei ist die Nachhaltigkeit dieser Bundesförderung durch die Fakultät bzw. die jeweilige Universität zu gewährleisten.
Um den Anschluss an die internationale Forschung zu unterstützen, können für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Nachwuchsgruppe auch Forschungs- und Weiterbildungsaufenthalte bei einschlägig ausgewiesenen Arbeitsgruppen im Ausland beantragt werden.
Kontakt:
Projektträger im DLR
- Gesundheitsforschung -
Heinrich-Konen-Straße 1
53227 Bonn
Telefon: 02 28/38 21-12 10
Frau Dr. Annika Putz
Telefon 02 28/38 21 - 17 25
Frau Dr. Stefanie Gehring
Telefon 02 28/38 21 -11 09
Weitere Informationen:
http://www.bmbf.de/foerderungen/25506.php
Das Förderangebot beinhaltet zwei eigenständige Module: Kooperationsnetze für die Versorgungsforschung (Modul 1) und wissenschaftliche Nachwuchsgruppen (Modul 2). Anträge zu den beiden Modulen müssen getrennt gestellt werden. Die Unterstützung dieser Maßnahmen durch das BMBF erfolgt über die Förderung konkreter Forschungsprojekte.
Die Themen der Forschungsprojekte müssen sich aus den Herausforderungen des demografischen Wandels an das Gesundheitssystem ergeben. Dies umfasst Erkrankungen aller Generationen, beispielsweise spezielle Erkrankungen alter und sehr alter Menschen, Multimorbiditäten, psychosoziale Krankheitsbilder im Zusammenhang mit dem Berufsleben oder die Versorgung chronisch kranker Kinder. Auch Forschungsfragen aus dem Bereich der Pflege können bearbeitet werden.
Modul 1 Kooperationsnetze für die Versorgungsforschung
Kooperationsnetze sind als lokale oder begrenzt regionale Strukturen zu konzipieren. Sie sollen auf vorhandenen Forschungs- und Kooperationsstrukturen aufbauen und diese erweitern, verfestigen und verstetigen. Sie können eine begrenzte regionale Ausdehnung haben, wenn am Ort nicht alle wesentlichen Netzwerkpartner vorhanden sind. Ein überregionales Kooperationsnetz ist nicht Gegenstand der Förderung. In einem tragfähigen strukturellen Gesamtkonzept sind die vorhandenen Strukturen und ihr Ausbau zu einem Kooperationsnetz darzulegen.
Das wissenschaftliche Gesamtkonzept eines Netzes muss einen größeren zusammenhängenden Forschungsschwerpunkt erkennen lassen, der disziplinenübergreifend bearbeitet wird und für das Versorgungsgeschehen relevant ist.
Die aufzubauenden Kooperationsnetze sollen sich durch eine vielfache Vernetzung auszeichnen:
Auf der wissenschaftlichen Ebene müssen alle für den jeweiligen Forschungsschwerpunkt relevanten Wissenschaftsdisziplinen im Bereich der Versorgungsforschung an einem Standort eingebunden sein. Dies können verschiedene Fachdisziplinen innerhalb einer Universität sein, sowohl fakultätsintern als auch -übergreifend, z. B. Medizin und Pflegeforschung, Sozialwissenschaften und Psychologie. Befinden sich mehrere forschungsaktive Einrichtungen im Bereich der Versorgungsforschung in regionaler Nähe, z. B. Hochschulen, Fachhochschulen und außeruniversitäre Forschungsinstitute, soll eine einrichtungsübergreifende Vernetzung aller wesentlichen wissenschaftlichen Partner in Form eines Verbundes stattfinden.
Auf der Ebene der Kooperation der Wissenschaft mit Akteuren der Versorgung soll eine auf Langfristigkeit angelegte, externe Vernetzung mit den Leistungserbringern aufgebaut werden, z. B. mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, ambulanten Pflegediensten, Pflegeheimen, Krankenhäusern, Rehabilitationseinrichtungen, Ergotherapie und Physiotherapie.
Schließlich ist die Ebene der indirekt am Versorgungsgeschehen Beteiligten (z. B. Krankenkassen, Pflegekassen, Rentenversicherung, Kassenärztliche Vereinigungen) für Kooperationen zu gewinnen. Sie sind an der Vergütung der Leistungen beteiligt und damit wesentliche Partner für die Umsetzung und Nutzung der zu erwartenden Forschungsergebnisse. Darüber hinaus haben sie Zugriff auf wichtige Datensätze aus der Routineversorgung, die für die Versorgungsforschung genutzt werden könnten.
Es wird erwartet, dass die Netze ein Konzept für die Aus- und Weiterbildung im Bereich der Versorgungsforschung vorlegen. Dies kann u. a. Methodenkurse oder Workshops beinhalten.
Die Effizienz des Kooperationsnetzes muss sich in qualitativ hochwertigen, kooperativ angelegten Forschungsprojekten erweisen. Hierzu können in der Regel bis zu drei Forschungsprojekte, an denen mehrere Netzpartner maßgeblich beteiligt sind, beantragt werden. Alle Kooperationspartner eines Forschungsprojektes müssen Mitglieder des Netzes sein.
Als innovatives und nachhaltiges Strukturelement eines Kooperationsnetzes ist eine Koordinierungsstelle einzurichten, die auch nach Auslauf der Bundesförderung weiterhin Bestand haben muss. Aufgabe der Koordinierungsstelle ist es, die gemeinsamen Forschungsprojekte zu koordinieren, verbindliche Kooperationen im Netz aufzubauen, zu organisieren und über konkrete Forschungsprojekte hinaus nachhaltig zu pflegen. Auch ist sie für die Sichtbarkeit des Netzes in der Öffentlichkeit und für die Attraktivität für potentielle Kooperationspartner verantwortlich.
Der Ausbau spezifischer Methodenkompetenz in der Versorgungsforschung durch einen zentralen Ansprechpartner im Netzwerk ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Dies sollte nicht in Konkurrenz bzw. parallel zu bestehenden Strukturen geschehen, sondern als Integration in bestehende Strukturen, wie z. B. durch Einbindung von biometrischen Instituten oder Koordinierungszentren für klinische Studien.
Über den Zusammenschluss in den lokalen Kooperationsnetzen hinaus wird der wissenschaftliche Erfahrungsaustausch mit nationalen und internationalen Expertinnen und Experten auf dem Gebiet der Versorgungsforschung explizit gewünscht.
Modul 2 Nachwuchsgruppen für die Versorgungsforschung
An Standorten mit bereits etablierter Versorgungsforschung soll dem forschungsorientierten Nachwuchs die Möglichkeit zum Aufbau einer eigenen Arbeitsgruppe gegeben werden. Qualifizierte Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler sollen die Chance erhalten, mittels eines strukturierten Forschungsprojektes selbstständig zu arbeiten und sich dadurch für eine wissenschaftliche Laufbahn zu qualifizieren. Dabei ist die Nachhaltigkeit dieser Bundesförderung durch die Fakultät bzw. die jeweilige Universität zu gewährleisten.
Um den Anschluss an die internationale Forschung zu unterstützen, können für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Nachwuchsgruppe auch Forschungs- und Weiterbildungsaufenthalte bei einschlägig ausgewiesenen Arbeitsgruppen im Ausland beantragt werden.
Kontakt:
Projektträger im DLR
- Gesundheitsforschung -
Heinrich-Konen-Straße 1
53227 Bonn
Telefon: 02 28/38 21-12 10
Frau Dr. Annika Putz
Telefon 02 28/38 21 - 17 25
Frau Dr. Stefanie Gehring
Telefon 02 28/38 21 -11 09
Weitere Informationen:
http://www.bmbf.de/foerderungen/25506.php