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Alternative proteinquellen für die menschliche Ernährung

Termin:
14.04.2022
Fördergeber:
Bundeministerium für Ernährung und Landwirtschaft
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zielt mit der Bekanntmachung über die ,,Förderung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zur Erschließung und zum Einsatz alternativer Proteinquellen für die menschliche Ernährung" darauf, alternative Proteinquellen für die menschliche Ernährung verfügbar zu machen und gleichermaßen einen Beitrag zu einer nachhaltigen und bedarfsgerechten Ernährungsweise zu leisten. Bei der Konzeption und Durchführung der Projekte sind sensorische, technologische und ernährungsphysiologische Eigenschaften zu berücksichtigen und die Lebensmittelqualität sowie -sicherheit zu gewährleisten.

Ausgehend von den alternativen Proteinquellen als Rohstoff gilt es, insbesondere geeignete Verfahren zur Auf- und Verarbeitung bis hin zum innovativen Endprodukt zu entwickeln. Aspekte der Züchtung und des Pflanzenbaus werden in dieser Bekanntmachung nicht adressiert.

Mit der vorliegenden Bekanntmachung sollen, auf Grundlage der maßgeblichen Förderprogramme, innovative Forschungs- und Entwicklungsvorhaben der industriellen Forschung und experimentellen Entwicklung zur Erschließung und zum Einsatz alternativer Proteinquellen für die Humanernährung unterstützt werden. Hierbei steht die nachhaltige und verbraucherorientierte Entwicklung von Produkten, Verfahren, Technologien und Konzepten im Fokus. Bei der Entwicklung entsprechender Vorhaben wird empfohlen, möglichst mehrere Partner entlang der Wertschöpfungskette einzubeziehen, um eine Umsetzung in die Praxis zu gewährleisten. Sofern für die wirtschaftliche Verwertung der Projektergebnisse Zulassungsverfahren durchlaufen werden müssen, sind die Untersuchungen zur Gewinnung von erforderlichen wissenschaftlichen Daten in die Projektarbeiten zu integrieren. Zudem sind bei der Projektplanung Maßnahmen zur Vermeidung oder Reduktion unerwünschter Stoffe in alternativen Proteinquellen zu berücksichtigen.

Es wird insbesondere in den nachfolgend genannten Bereichen Forschungsbedarf gesehen:
- Entwicklung innovativer und nachhaltiger Produkte und Technologien zur Erschließung neuartiger alternativer Proteinquellen für die menschliche Ernährung;
- Weiterentwicklung bereits bekannter alternativer Proteinquellen und daraus hergestellter Produkte mit dem Ziel der Verbesserung der Ressourceneffizienz inklusive Abfallvermeidung, der ernährungsphysiologischen Wertigkeit und der technologischen Eigenschaften sowie der Reduzierung des Einsatzes von Zusatzstoffen und des Verarbeitungsgrades;
- Innovative Verfahren, deren Einsatz es erlaubt, technologische Aspekte (z. B. Produktionsverfahren, Produkteigenschaften, Reduzierung des Verarbeitungsgrades), sensorische Eigenschaften sowie die Lebensmittelqualität (inklusive Eignungswert, Genusswert, Gesundheitswert) und -sicherheit für Produkte aus alternativen Proteinquellen (Minimierung unerwünschter Stoffe) zu verbessern;
- Innovative Ansätze zur Erhöhung der Nachhaltigkeit von Verfahren, Produkten und Rezepturen auf Basis alternativer Proteinquellen z. B. durch Nutzung von Rest- und Nebenströmen aus der Agrarproduktion und Lebensmittelindustrie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung, durch Einsatz von Koppelprodukten bei der Ernährung landwirtschaftlicher Nutztiere oder durch Verwendung ausschließlich regional produzierbarer Rohstoffe;
- Entwicklungen, deren Einsatz die Verbraucherakzeptanz von alternativen Proteinquellen erhöht, z. B. digitale Tools, neue Informationstechnologien und -plattformen sowie innovative Ansätze zur Verbraucherkommunikation, z. B. unter Anwendung innovativer Bürgerbeteiligungsformate (Citizen Science). Im Fokus stehen in diesem Zusammenhang auch ernährungsphysiologische Aspekte sowie die Betrachtung und Bewertung der Nachhaltigkeit (z. B. Life Cycle Assessment, CO2-Bilanz);
- Entwicklung innovativer Konzepte und Verfahren zur Erhöhung des Einsatzes und der Akzeptanz von alternativen Proteinquellen in der Außer-Haus-Verpflegung, insbesondere in der Gemeinschaftsverpflegung;
- Erschließung des Einflusses von digitalen und analogen Medien für die Ernährungskommunikation und Beratung von Verbraucherinnen und Verbrauchern zur Erhöhung der Akzeptanz der Verwendung von Leguminosen;
- Analysen zu Verbraucherverhalten, -erwartungen und -kommunikation, zur Erschließung der Lebensverhältnisse, welche eine Ernährung mit Leguminosen fördern und welche diese hemmen;
- Erschließung des Nutzens einer leguminosenreichen Ernährung für die Verbraucher und einer nachhaltigen Ernährung gemäß ,,Planetary Health Diet";
- Analysen der Wirkungsweisen von Leguminosen für die menschliche Gesundheit (z. B. Humaninterventionsstudien).

Das Antragsverfahren ist zweistufig angelegt.

Weitere Informationen:
https://www.ble.de/SharedDocs/Downloads/DE/Projektfoerderung/Innovationen/BMEL/211126_Bek_alternative_Proteinquellen.pdf?__blob=publicationFile&v=2